Pressemitteilung

Ludwigsburg wird Telenotarztstandort für einen großen Bereich

Integrierte Leitstelle Ludwigsburg und RKH Kliniken als Drehscheibe im Notfall

Jährlich gehen mehrere hunderttausend Anrufe über die Notrufnummern 112 und 116117 bei den Integrierten Leitstellen ein, die zahlreiche Einsätze von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notärzten nach sich ziehen. Dabei bleibt es häufig nicht aus, dass Notärzte wegen einer Bagatelle ausrücken und dadurch gebunden werden. Hier kann die voranschreitende Digitalisierung mit einem Telenotarztsystem helfen, unnötige Notarzteinsätze zu vermeiden und damit zur Entlastung der Klinikärzte und Rettungssanitäter beizutragen. Ludwigsburg wird neben Freiburg im Breisgau Telenotarztstandort für einen großen Bereich.

Ein erfahrener und speziell ausgebildeter Telenotarzt kann bei Bedarf von Notfallsanitätern am Einsatzort jederzeit telemedizinisch zur Unterstützung hinzugezogen werden. Dabei werden wichtige Vitaldaten und Bilder des Patienten – beispielsweise Aufnahmen einer Unfallsituation – digital und in Echtzeit an den Telenotarzt übermittelt. Dieser kann somit den Schweregrad abschätzen und geeignete Maßnahmen vorschlagen. In vielen Fällen wird die fachliche Unterstützung oder die gezielte Delegation einzelner spezieller Maßnahmen an das Team vor Ort ausreichen, um den Notfallpatienten optimal zu versorgen. Sollte dennoch ein konventioneller Notarzt an der Einsatzstelle erforderlich sein, kann der Telenotarzt das Team vor Ort bis zum Eintreffen des konventionellen Notarztes aus der Ferne unterstützen. Diesem Thema hat sich auch das Innenministerium Baden-Württemberg angenommen. Neben dem wichtigen Kriterium der Einhaltung des Zeitlimits bei den Hilfsfristen soll die Verzahnung von Rettungsdienst und Krankenhäusern unter Einsatz neuer digitaler Technik verbessert werden. Die wirklichen Notfallpatienten sollen schnell in die richtige Klinik gebracht werden.

Die „Unterarbeitsgruppe Telenotarzt“ des Innenministeriums Baden-Württemberg hatte sich Ende August für zwei Pilotregionen ausgesprochen. So soll das neue Telenotarzt-System im Bereich Freiburg im Breisgau (mit zunächst Freiburg, Waldshut und Emmendingen) und im Bereich Ludwigsburg (mit zunächst Ludwigsburg, Heilbronn, Hohenlohekreis und Schwäbisch Hall) eingeführt werden. Der jeweilige Sitz der Telenotarztzentralen wird sich in den Integrierten Leitstellen in Freiburg im Breisgau und in Ludwigsburg befinden. In Ludwigsburg wird der Telenotarzt von den RKH Kliniken mit Unterstützung der Kliniken in Heilbronn, Öhringen-Künzelsau und Schwäbisch Hall gestellt. „Mit der Auswahl Ludwigsburgs zum Telenotarztstandort ernten wir die Früchte einer langen, konsequenten Weiterentwicklung in der Notfallversorgung und der Digitalisierung“, sagt Professor Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer der RKH Kliniken. Laut Martin ist dies unter anderem der telemedizinischen Erfahrung der RKH Kliniken, der hohen Expertise in der boden- und luftgebundenen Notfall- und Intensivmedizin und der im RKH Simulationszentrum in Vaihingen an der Enz angebotenen umfangreichen Aus- und Fortbildung von Notärzten und Notfallsanitätern zu verdanken.