Pressemitteilung

Bundeswehr trainiert gemeinsam mit dem RKH Klinikum Ludwigsburg

Übung des Sanitätsspezialzugs der KSK im Schockraum

 

Wie müssen zivile und militärische Akteure zusammenarbeiten, um in schwierigen Einsatzlagen Leben zu retten und die medizinische Versorgung von Opfern, Unbeteiligten und Einsatzkräften zu sichern? Diese Frage ist der Ausgangspunkt einer gemeinsamen Übung von Spezialkräften der Bundeswehr und den erstversorgenden Teams des RKH Klinikums Ludwigsburg. Entscheidend für die optimale medizinische Versorgung der Opfer ist neben der richtigen Versorgungsform die reibungslose Übergabe der verletzten Personen.

Der Sanitätsspezialzug des Kommando Spezialkräfte (KSK) wird am 19.07. und 20.07.2022 eine Übung durchführen, bei der es simuliert zu Verletzten kommt. Die „Verletzten“ werden von den Soldatinnen und Soldaten erstversorgt, um dann per Hubschrauber in das RKH Klinikum Ludwigsburg transportiert zu werden. Im Klinikum werden die Verletzten dann durch die zivilen Kräfte weiter erstversorgt. Die Übung erfolgt in mehreren Durchläufen, der Hubschrauber der Bundeswehr dürfte also häufiger über Ludwigsburg gesichtet werden.  

Ein Schwerpunkt des Trainings wird die Versorgung der Verletzten mit einem speziell dafür ausgelegten Konzept, der „damage control surgery“ (DSC) sein, das sich als lebensrettende Notfallchirurgie etabliert hat und vor allem der Schadensminimierung dient. Dabei ermöglicht die DCS das Überleben Schwerstverletzter durch schnelle Blutungs- und Kontaminationskontrolle. Sie geht einerseits mit erhöhten Überlebensraten, andererseits aber auch mit einer potenziell relevanten Komorbidität einher. Daher ist es wichtig, den genauen Einsatz dieser Methode anhand der entsprechenden Patientenauswahl zu gewährleisten.

Das Training wird von einem Übungsleitenden seitens der Bundeswehr und Trainern des RKH Simulationszentrums begleitet, die die Übung nutzen, um eine Analyse des Ist-Zustands der traumatologischen Schockraumversorgung und des Handlings der Patientenübergabe von den militärischen an die zivilen Retter zu erstellen. Die Analyse mündet in gemeinsamen Lernzielen, die im Weiteren nachverfolgt werden können. Die Bundeswehr wird eine filmische Dokumentation der Übung erstellen, die in Teilen im Nachgang veröffentlicht wird.