Gelenkzentrum Schwarzwald in Neuenbürg

Das Gelenkzentrum Schwarzwald ist eine hoch spezialisierte Einrichtung für orthopädische Operationen. Die Schwerpunkte des überregional tätigen Zentrums liegen in der Endoprothetik aller Extremitätengelenke, Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, Handchirurgie, Rheumachirurgie, Sportmedizin und Schulterchirurgie.

Das Team des Gelenkzentrums verfügt über langjährige Erfahrung.

Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Behandlung des Arthrosepatienten dar.

Dies reicht von der modernen Knorpeltherapie mit dem gesamten Spektrum des Knorpelersatzes bis hin zur Knorpeltransplantation und wird abgerundet durch ein interdisziplinäres Therapiezentrum, das den Patienten in allen Phasen betreut: vom stationären Aufenthalt über die Rehabilitation bis zum ambulanten Aufbau mit Gerätetraining. Abgerundet wird das Konzept durch ein hochspezielles Arthrose-Präventionsprogramm. Besonders wichtig ist uns dabei die interdisziplinäre Betreuung gemeinsam im Team. Die besonders individuelle und persönliche Betreuung der Patienten in der wunderschönen, erholsamen Landschaft des Schwarzwaldes zeichnen die Klinik aus.

Leistungsspektrum

Arthrose

Was ist Arthrose?

Arthrose ist eine Volkskrankheit geworden. Aus der GEDA-Studie 2010 zeigt sich, dass ab dem 50. Lebensjahr die Prävalenz, also die Auftretenswahrscheinlichkeit für Arthrose bei 14,9% liegt, danach steigt das Auftreten rapide an und ab dem 60. Lebensjahr sind bereits die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer betroffen (Robert-Koch-Institut 2013).

Das Gelenk, an dem am häufigsten Arthrose entsteht, ist das Kniegelenk mit knapp 48,4%, gefolgt von der Hüfte mit 39%, dem Daumensattelgelenk mit 2,4% und sonstiger Arthrosen mit 9,2% (Statistisches Bundesamt 2012).

Schematischer Gelenkaufbau

Das Gelenk bildet die bewegliche Verbindung zwischen zwei Knochen. Die Gelenke des menschlichen Körpers sind alle ähnlich in ihrem Grundaufbau.

Die beiden gegen überliegenden Knochen sind von Knorpel überzogen. Dazwischen ist eine Gelenkflüssigkeit, die den Bewegungsvorgang erleichtert und gleichzeitig zur Ernährung des Knorpels dient. Deshalb braucht das Gelenk auch unbedingt Bewegung.

Arthrose-Stadien

Bei der Arthrose kommt es zu einer Schädigung des Gelenkknorpels.

Arthrose-Stadien

Der Schweregrad wird unterschiedlich klassifiziert: (Outerbrige modifiziert)

Arthose-StadienBeschreibung
Stadium IWeiche Knorpeloberfläche, noch keine Schädigung der Knorpeloberflächenschicht.
Stadium IIFrühstadium: deutlicher Knorpelschaden. Es ist nur die Knorpeloberfläche betroffen. Verringerung des Gelenkspalts im Röntgenbild, Veränderungen am Knochen unter dem geschädigten Knorpel, dennoch bemerken viele Betroffene noch keine Symptome, stumme Arthrose.
Stadium IIIFortgeschrittenes Stadium: Knorpelbrüche. Z.t tief reichende Knorpelbrüche. Sie reichen jedoch nicht bis zum darunter liegenden Knochen. Entzündungen im Gelenkbereich, Belastungs- und Anlaufschmerzen, Zeitweise Entzündungen (aktivierte Arthrose), viele Betroffene kommen erst jetzt zum Arzt.
Stadium IVSpätstadium: Knorpelflächen sind weitgehend zerstört, freiliegender Knochen. Ganz erhebliche Entzündungen des Gelenks, Bildung von knöchernen Auswüchsen (Osteophyten), Muskelverkürzungen und Verhärtungen, erhebliche Bewegungseinschränkungen bis zur Einsteifung des Gelenks.

Arthrose / Arthritis - Ursachen

Die  Arthrose kann unterschiedliche Ursachen haben. Zwei Hauptursachen werden unterschieden:

1. Mechanisch / biochemisch

  • Fehlstellungen des Gelenks/ mechanische Achse (O- oder X-Beine, Hüftdysplasie)
  • Unfallverletzungen (z. B. Gelenkbruch, Kreuzbandriss, Meniskusschaden)
  • Stoffwechselstörungen des Gelenks (Diabetes, Gicht)
  • Durchblutungsstörungen (Hüftkopfnekrose)
  • Kindliche/ Jugendliche Gelenkerkrankungen
  • Familiäre Anlage
  • Primäre Arthrose (Minderwertigkeit des Knorpels mit unbekannter Ursache)
  • Vermehrte Gelenkbeanspruchung durch Übergewicht, schwere körperliche Arbeit oder Leistungssport
  • Arthrose – Missverhältnis von Belastung und Belastbarkeit des Gelenkes

2. Entzündliche  Ursachen
Bestimmte entzündliche Gelenkerkrankungen können im Verlauf zur Arthrose führen: die häufigste ist Rheuma. Die Entzündung der Gelenkinnenhaut geht auf den Knorpel über und führt zu Zerstörungen des Gelenks.

Durch Stoffwechselstörungen kommt es zu einer schlechteren Nährstoffversorgung und Veränderungen in den Knorpelzellen. Der Knorpel wird verändert, rissig und brüchig.

Arthrose - Beschwerdebild

In der stummen Phase ist das Gelenk ruhig, es treten keine Schmerzen auf und es bilden sich kein Erguss und keine Schwellung der Kapsel.

Das gleiche Gelenk kann jedoch in einen Reizzustand übergehen. Die Auslöser können ganz unterschiedlich sein: Überbelastung, falsche Bewegungsmuster oder andere äußere Einflüsse. Das Gelenk reagiert dann mit einer Entzündung: es schmerzt, schwillt an, die Belastungsfähigkeit sinkt deutlich und vieles wird zur Qual. Dieser Reizzustand des Gelenkes kann bei unterschiedlich ausgeprägter Knorpelschädigung auftreten und setzt nicht obligatorisch ein komplett zerstörtes Gelenk voraus.

Das Ziel ist es, das Gelenk in stummen Phasen zu bewahren und Reizzustände zu vermeiden.

Konservative Therapie

Therapiepyramide

Die konservative Therapie bildet nach der Prävention die nächste Stufe auf der Behandlungspyramide der Arthrose und umfasst ein sehr großes Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten. Die wichtigsten sind die Physiotherapie, die physikalische Therapie, Medikamententherapie, Hilfsmittel (z. B. Stöcke, Schuhabsätze, Schienen, Bandagen und Orthesen), Akupunktur, Arthrotechnologie und alternative Methoden. Ziel dieser Behandlungsmöglichkeiten ist eine Reduktion der Schmerzen und/ oder eine Verbesserung der Knorpelsituation des betroffenen Gelenks. Als Medikamente kommen Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Gelenkinjektionen oder homöopathische Medikamente zum Einsatz mit dem Ziel, Schmerzen oder Entzündungsprozesse zu reduzieren und damit eine Steigerung der Aktivität zu ermöglichen.

Arthrose Prävention – Gelenkzentrum Schwarzwald

Die Behandlung einer Arthrose beginnt zuerst mit präventiven Arthrose-Basismaßnahmen zur  Vermeidung eines Fortschreitens der Arthrose und zur Linderung bereits bestehender Beschwerden.

  • Reduktion der Gelenkbelastung im Alltag
  • Verbesserung des Gangbildes
  • Stärkung der Muskulatur
  • Training der Propriozeption
  • Ernährung

In unserem Gelenktherapiezentrum führen wir zusammen mit dem Lehrstuhl Sportorthopädie und Belastungsanalyse des KIT (Leiter: Prof. Dr. Sell) Präventionstraining der Arthrose durch.

IFSS im KIT Prof Dr. Stein

Knorpelchirurgie

Gelenkerhaltende operative Möglichkeiten der Arthrose

Arthrose/Knorpelschaden:

Gelenkverletzungen mit einem Knorpelschaden stellen eine besondere Herausforderung dar, da der Knorpel die zentrale Pufferfunktion des Gelenks hat. Bei Zerstörung des Knorpels entsteht im Verlauf der Jahre eine Arthrose.

Das Behandlungsverfahren hängt vom Stadium und der Art der Schädigung ab.

Chondroshaving (Knorpelglättung)

Glätten des Knorpelschadens (Shaving)

Ist der Knorpelschaden biomechanisch störend - bildet er beim Gleiten des Gelenkes ein mögliches Hindernis -  so kann er geglättet werden.

Tiefer Knorpelschaden bis zum Knochen reichend. Die Ränder interponieren ins Gelenk und klemmen ein. Nach dem Shaving verbessertes Gleitverhalten, der Knorpelschaden aber verbleibt.

Schema Knorpelschaden am Kniegelenk

Microfracturierung / Nanofrakturierung

Bei Schädigungen des Knorpels des Stadiums 3 bis 4 (bis zum Knochen reichend) kann durch Anbohrung und Eröffnung des darunter liegenden Knochens die Bildung eines neuen Knorpels stimuliert werden. Dieser neu gebildete Faserknorpel ist allerdings nicht so belastbar wie der ursprüngliche Gelenkknorpel, die Ausgangssituation kann jedoch erheblich verbessern.

Verschiedene Techniken stehen hier zur Verfügung. Bei der Microfrakturierung werden mit einem speziellen Instrument die spitzen Eröffnungen des Knochens durchgeführt. Bei der Nanofrakturierung sind diese Eröffnungen des Knochens besonders klein. 

Microfracture

Manche Autoren sprechen bei diesen Techniken auch von einer „Bioprothese“, wobei diese Begriffswahl irreführend sein kann. Einerseits handelt es sich um keine Prothese, andererseits ist der gebildete Faserknorpel bei weitem nicht so belastbar wie der ursprüngliche hyaline Knorpel.

Mosaikplastik (OATS)

Bei Knorpeldefekten des Stadiums 4, auch bei Mitbeteiligung des darunter liegenden Knochens werden Knorpel-Knochenzylinder aus weniger belasteten Anteilen des Kniegelenks - zum Beispiel am oberen Rand des Kniescheibengleitlagers - entnommen und in die vom Knorpelschaden betroffene Belastungszone des Gelenks transplantiert. Häufig wird dies operativ mit einer mini-open Technik durchgeführt.

Entnahme / Transplantation Knochen-Knorpelzylinder

Knorpelzelltransplantation (ACT, MACI)

Bei sehr großen Knorpeldefekten (meist größer als 4cm2) können während einer Kniegelenksspiegelung Knorpelzellen aus dem Gelenk entnommen werden. Diese werden dann in einem externen Labor kultiviert und stark vermehrt. Nach abgeschlossener Zellvermehrung können sie dann operativ unter eine darüber genähte oder mit Fibrin geklebte Knochenhaut/ Membran eingebracht oder auf einem fertigen Trägermaterial wieder ins Kniegelenk eingebracht werden, um so wieder einen funktionsfähigen Knorpel zu erzeugen.

Autogene matrixinduzierte Chondrogenese

Bei der autogenen matrixinduzierten Chondrogenese - auch AMIC genannt - können Knorpeldefekte durch Mikrofrakturierung angegangen werden. Dabei treten Knochenmarkszellen, Stammzellen und auch Wachstumsfaktoren aus. Durch eine aufgebrachte Kollagenmembran werden diese an dem Ort des Knorpelschadens, wo sie gebraucht werden, gehalten. Damit können auch größere Knorpeldefekte angegangen werden.

Achskorrektur des Kniegelenkes

Eine weitere lange bekannte Ursache der Arthrose sind Fehlstellungen der Gelenke. Hier kommt es durch die nicht anatomische Ausrichtung zu einer Überbelastung eines Gelenkanteils, was im Langzeitverlauf dann zur Arthrose führt. 

Besonders deutlich werden diese Fehlstellungen am Kniegelenk, da man sie hier von außen gut erkennen kann. Die bekanntesten Achsabweichungen bilden hier das O (genu varum)- und das X-Bein (genu valgum).

Starkes X-Bein 

Gerade Beinachse

Starkes X-Bein: Die Tragachse verläuft außerhalb des Gelenkes.

Gerade Beinachse: Die mechanische Tragachse verläuft durch die Gelenkmitte

Beim O-Bein kommt es zu einer erhöhten Belastung des inneren Gelenkanteils. Dies kann über viele Jahre zu einer Arthrose des inneren Anteils des Kniegelenks führen. Operativ ist es möglich in einem solchen Fall die Beinachse zu korrigieren – hierbei wird ein Knochenkeil am Ort der Achsabweichung entnommen -  und eine idealere Belastungsachse des Kniegelenkes herzustellen. In einem solchen Fall kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt werden.

Das künstliche Gelenk

Die größte Entwicklung des letzten Jahrhunderts in der Orthopädie stellt die Einführung des künstlichen Gelenks dar. Menschen, die früher durch Arthrose eines Gelenks zunehmend immobiler wurden, z.T. an den Rollstuhl gefesselt waren, genießen heute wieder vermehrt Lebensqualität und sind aktiv.

Wahl des richtigen Operationszeitpunktes

  • Lebensqualität reduziert
  • Schmerzzunahme / Nachtschmerz / Ruheschmerz
  • Keine Aktivität ohne Medikamente
  • Muskulatur zunehmend reduziert
  • Funktionszustand des Gelenks (Beweglichkeit zunehmend schlechter
  • Knochenzerstörung nimmt zu / Knochenqualität nimmt ab
  • Grunderkrankung (Arthrose, rheumatische Erkrankung, etc.)

Hauptkriterium stellt der Verlust an Lebensqualität dar. Dies ist jedoch für jeden Menschen unterschiedlich. Es entsteht ein zunehmender Leidensdruck, der dann nur schwer ertragbar ist. Der Schmerz spielt hier sicher eine zentrale Rolle. Zunächst als Belastungsschmerz, dann als Ruheschmerz. Insbesondere wenn er dann auch nachts auftritt, ist er nur noch schwer tolerierbar.

Op-Technik: Minimal invasiv

Weichteilschonende Operationstechniken sind elementar für moderne Orthopädie. Sie führen zu weniger Gewebsschädigung. Und erleichtern dadurch die Mobilisation des Patienten nach der Operation. Der ganze  Genesungsprozess ist dadurch beschleunigt. Das orthopädische Team hat diese Techniken seit vielen Jahren eingeführt. Prof. Sell war schon vor über 10 Jahren Instruktor für diese Techniken bei internationalen Operationskursen.

Der Fokus liegt jedoch nicht auf dem besonders kleinen Schnitt, sondern auf der Schonung des Gewebes im Umfeld der Operation. Dies führt zu den Erfolgen dieser modernen Technik.

Der Zugang zum Gelenk kann unterschiedlich sein, wichtig allein ist die schonende Operationstechnik. An der Hüfte gibt es zum Beispiel Zugänge von seitlich, vorne und hinten.

Digitale Technologie im OP

Kontinuierlich kommt  mehr HighTech im Op zum Einsatz.

  • Digitale Prothesenplanung (LINK)
    Das beginnt bei der digitalen Prothesenplanung, in der die beste Form der Prothese, der genaue Sitz und auch die Korrektur des Beines vor der Operation festgelegt werden. So geht der Operateur mit einem digitalen Plan in den OP, wie etwa mit „Google Maps“ ausgestattet, kann so die am besten passende Prothese auswählen und weiß bestens über die Korrekturwinkel und Einbaustellung der Prothese Bescheid
     
  • Navigation
    Die Navigation, die wir aus unserem Auto kennen, hat sich beim künstlichen Gelenk bei besonders schwierigen Fällen etabliert. Auch hier hat sich die Technologie weiter entwickelt. Unverändert besteht die Navigation mit großen Satelliten und Geräten. Ähnlich wie bei der Navigation im Auto können die Daten über Marker aus dem OP-Gebiet zu einem lokalen Satelliten im OP gesandt und hier zu Informationen für die OP verarbeitet werden. Daneben werden immer mehr auch Mini-Navigationsgeräte eingesetzt,  nicht größer als eine Streichholzschachtel. Die Daten werden auf ein Tablet gespielt, mit dem der Operateur dann besonders diffizile Situationen in der Simulation lösen kann.
     
  • Individuelle Anfertigung der Prothese
    Zeigen sich Probleme bezüglich der verfügbaren Prothesengrößen bei der digitalen Prothesenplanung, kann mit Hilfe einer Computertomographie (CT) auch individuell eine Prothese für den einzelnen Patienten hergestellt werden.
     
  • Individuelle Schablonen zur Positionierung von Prothesen (Knie)
    Mit Hilfe der Computertomographie kann inzwischen auch die Operation und die individuelle Lage der Prothese simuliert werden. Die Daten der Planung können durch eine individuelle Schablone, die nur an einer Stelle des Patientenknochens passt, dann in der Operation auf den Patienten übertragen werden. So kann der digital geplante Prothesensitz exakt realisiert werden.
     
  • Digitale Nachbehandlung
    Auch in der Nachbehandlung findet die Technologie ihren Einsatz. Die Krankengymnastik, das Training nach der Operation ist immens wichtig, um eine gute Funktion zu erhalten. Der Computer leitet über Filme an zum Training, bewertet die korrekte Ausführung und kann auch, falls gewünscht, dem Therapeuten und dem Orthopäden Rückmeldung über das durchgeführte Programm geben.

Prof. Sell: „Wir haben uns im letzten Jahrzehnt vom orthopädisch-manuellen Feinarbeiter zum zusätzlichen HighTech-Spezialisten entwickelt. Das Schwierigste bleibt jedoch, abzuschätzen welcher Patient von welcher zusätzlichen Technik profitiert. Das braucht unverändert viel Erfahrung, die uns der Computer nicht abnehmen kann. Der Computer wird uns zunehmend unterstützen und wir werden immer schwierigere Probleme mit seiner Unterstützung lösen können. Aber er kann unsere Erfahrung und insbesondere unser Gefühl bei der Operation nicht ersetzen. Dies wird auch weiterhin der Schlüssel zum Erfolg bleiben“.

Telemedizin

Moderne Medizin versucht durch zunehmende Spezialisierung noch bessere Qualität zu erzielen. Dazu haben wir uns moderne Technologie in Form der Telemedizin ins Haus genommen. Hierdurch sind wir jetzt in der Lage unsere Patienten bei Bedarf zusätzlich anderen Top Spezialisten z. B. in Ludwigsburg, Mühlacker vorzustellen. Der auswärtige Spezialist sieht direkt den Patienten direkt über eine abgesicherte Datenleitung auf seinem Bildschirm und kann sich digital in dessen Befunde einloggen, wir holen den Spezialisten sozusagen digital zu uns ins Haus.

Hand

Nervenkompression

An mehreren Stellen der Hand/Ellbogen sind die Nerven besonders druckempfindlich.
Druck auf den Nerv führt zu Schmerzen, Gefühlsstörungen und in einem späteren Stadium auch zur Beeinträchtigung der vom Nerv versorgten Muskeln.

Karpaltunnelsyndrom

Beim Karpaltunnelsyndrom (N. medianus) kommt es zum Druck auf den Nerv im Bereich des Handgelenks. Typischer Weise tritt der Schmerz nachts oder am frühen Morgen auf und kann in den ganzen Arm ausstrahlen. Von den Gefühlsstörungen betroffen sind vor allem der Daumen und die benachbarten beiden Finger.

Bleibt der Druck auf den Nerv bestehen, kann es zu einer Schädigung des Nerven kommen. 

Operativ wird in einer mini open Technik, bei sehr kleiner Hautinzision das Band, das auf den Nerven drückt, durchtrennt. Gleichzeitig werden andere Ursachen der Nerveneinengung analysiert.

Abb.1: Der Handgelenksnerv (gelb) liegt im Handgelenk in einem Kanal zusammen mit den Sehnen der Hand (blau). Bei Einengung wird das darüber liegende Band (Schwarzer Strich) durchtrennt.

Abb. 2:  Nervenkanal mit darüber liegendem Band

Abb. 3: C Mini open Schnittführung

Kompression N.ulnaris

An der Rückseite des Ellbogen verläuft in einem Knochenkanal der Ellennerv (N. ulnaris). An dieser Stelle kommt es gerne zur Einengung und zum Druck auf den Nerv.

Die Diagnose einer Nerveneinengung wird vom Neurologen bestätigt, der die Nervenleitgeschwindigkeit misst. Bleiben die Beschwerden trotz konservativer Therapie muss der Nerv operativ befreit werden. Dies geschieht in mikrochirurgischer Technik mini open. Durch einen kleinen Schnitt können mit Lupenbrille die Einengungen des Nerven erkannt und gelöst werden. Diese Eingriffe werden in der Regel ambulant durchgeführt.

Arthrose

Daumensattelgelenkarthrose

Daumensattelarthrose

Der Daumen ist für die Greiffunktion der gesamten Hand der wichtigste Finger. Ist er durch eine Arthrose in seiner Funktion schmerzhaft eingeschränkt, ist die Hand in ihrer Gesamtfunktion in vielen Bereichen des Alltags extrem eingeschränkt.

Arthrose des Daumensattelgelenks (Rhizarthrose), mit rotem Kreis markiert

Arhtrose des Daumensattelgelenkes (Rhizarthrose)

Operativ stehen verschiedene Alternativen zur Verfügung:

Suspensionsarthroplastik

Aktuell der "golden standard". Der durch die Arthrose zerstörte Knochen wird entfernt. Ersetzt wird er durch eine körpereigene Sehne.

Entnahme des von Arthrose betroffenen Handwurzelknochens

Ersatz durch eine körpereigene Sehne, die teilweise hier als Platzhalter eingesetzt wird.

Nachbehandlung: 6 Wochen Ruhigstellung im Gipsverband. Anschließend Physiotherapie.

Endoprothese

Unterschiedliche Prothesensysteme stehen zur Verfügung. Angefangen von einem Silikonplatzhalter bis zu einer zementierten Vollprothese.

Suspensionsarthroplastik:

Polyarthrose

Bei der Polyarthrose sind viele Gelenke betroffen. Am häufigsten die Gelenke der Finger: Mittel- und Endgelenke. Schmerz, Steifigkeit und Verformungen der Finger herrschen vor.

Im Vordergrund steht die physiotherapeutische und krankengymnastische Behandlung. Lässt sich der Schmerz konservativ nicht beherrschen, lässt die Funktion erheblich nach besteht die Möglichkeit eine Versteifung des Gelenks durchzuführen. Eine Alternative ist an bestimmten Gelenken das Kunstgelenk.

Abb. Im Endglied des zweiten Fingers ist kein Gelenkspalt mehr zu sehen. Das Gelenk ist zerstört.

Handgelenkschirurgie

Handgelenksarthrose

Die Arthrose des Handgelenks ist für den Patienten besonders belastend, da es seine Funktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigt. Die hochschmerzhafte Einschränkung des Handgelenks führt im täglichen Leben zu einer massiven Einschränkung im Gebrauch der ganzen Hand.

Die Ursachenanalyse steht am Anfang der Überlegungen. Die bildgebenden Verfahren (Röntgen, MRT) tragen meist zur Klärung bei. Im Einzelfall muss die Ursache durch eine Arthroskopie geklärt werden.

  • Denervierung
    Hierbei werden durch mini open Techniken die Nerven verödet, die mit für den Schmerz am Handgelenk zuständig sind.
  • Arthroskopie
    Handgelenksspiegelung. Die Ursachen der Arthrose können visuell ermittelt werden. Kleinere Störungen können arthroskopisch behoben werden. (Diskus triangularis, Knorpelveränderungen, etc.)
  • Teilversteifung
    Der besonders durch die Arthrose betroffene Anteil des Handgelenks wird durch eine Teilversteifung im Schmerz gebessert. Hierbei bleibt die Handgelenksbeweglichkeit noch zu einem großen Teil erhalten. Der Verlust an Beweglichkeit beträgt ca 30% der Ausgangsbeweglichkeit.

Teilversteifung mit einer flower plate

  • Versteifung
    Bei völliger Zerstörung des Handgelenks bleibt die Versteifung des Handgelenks. Dadurch kann wieder eine schmerzfreie Handfunktion hergestellt werden. Der Schmerz im Handgelenk kann so stark sein, dass dadurch die Funktion der gesamten Hand massiv eingeschränkt ist. Durch die Versteifung kann wieder Kraft und Funktion aufgebaut werden.

Discus triangularis

Der Discus triangularis ist ein fibrokartilaginäre Zwischenwirbelscheibe. In seiner Funktion ist er mit dem Meniskus vergleichbar. Durch Degeneration oder Unfall kann es zu Rissbildungen kommen.
Arthroskopisch können diese Verletzungen angegangen werden.

Nach dem Siegeszug der Gelenkspiegelung - Arthroskopie im Kniegelenk und an der Schulter - haben sich diese minimal invasiven Möglichkeiten auch am Handgelenk eröffnet; und erfolgreich Einzug gehalten.
Die Spiegelung des Handgelenks – durch kleine Stichinzisionen - kann die endgültige und genaue Diagnose liefern. Gleichzeitig können so bereits viele Verletzungen / Schädigungen des Handgelenks repariert werden.

Bänderrisse

Die Diagnosestellung von Bänderrissen am Handgelenk kann äußerst schwierig sein. Gelingt dies durch Röntgen und MRT nicht, liefert meist die Arthroskopie die endgültige Diagnose.
Bandrisse können zu Spätfolgen am Handgelenk führen, z. B. Arthrose. Frische Bandverletzungen können häufig durch direkte Naht wieder hergestellt werden. Veraltete Rupturen bedürfen eines Bandersatzes z. B. durch eine Sehne oder Kapsel.

Mondbeinnekrose

Das Mondbein ist ein wichtiger Knochen der Handwurzel. Hier können Durchblutungsstörungen (Mondbeinnekrose) auftreten, die zum Zusammenbruch des Knochens und der späteren Entwicklung einer Arthrose des Handgelenks führen können.

In frühen Stadien kann dieser Prozess aufgehalten werden, solange die Form des Knochens erhalten bleibt.

  • Druckentlastung
  • Gefäßgestielter Knochenspan (erfordert mikrochirurgische Erfahrung)

In späteren Stadien ist eine Teilversteifung möglich. Siehe auch Prinzipien der Therapie der Handgelenksarthrose.

Röntgenbild mit markiertem Mondbein:

Dupuytren Kontraktur

Der Dupuytren ist eine knotige oder strangförmige Erkrankung des Bindegewebes der Hand (Palmarfascie). Durch die Bildung von Knoten und Strängen kommt es zu einer Funktionsbehinderung der Finger, meist in der Streckung. Betroffen ist vor allem der Klein- und Ringfinger.

Bei deutlicher Funktionsbehinderung der Hand können die Knoten und Strängen in mikrochirurgischer Technik entfernt werden.

Rheumatische Hand

Rheumatische Hand

Der Befall der Hand ist in den verschiedenen Stadien äußerst unterschiedlich.

Entfernung der rheumatischen Entzündung (Synovialektomie)

Wenn die modernen Basismedikamente es nicht erreichen alle Entzündungsveränderungen der Hand in den Griff zu bekommen, müssen die übrig geblieben entzündliche Gewebe operativ entfernt werden. Dies gilt sowohl für Gelenke als auch für die Sehnen der Hand.

Rekonstruktion der Gelenke, Sehnen

Die moderne Rheumachirurgie erlaubt es viele Formveränderungen der Hand wieder herzustellen wenn sie rechtzeitig erkannt und angegangen werden.

  • Abgleiten des Handgelenks
  • Schwanenhalsdeformität
  • Knopflochdeformität


Künstliches Gelenk – Versteifung – Arthroplastik

Bei Zerstörung der Gelenke, stehen drei Alternativen zur Verfügung.

Gelenkprothesen an der Hand

Bei Zerstörung der Gelenke z. B. durch Rheuma oder Arthrose sind verschiedene Gelenkersatzprothesen möglich.

Sehnenchirurgie

Schnellender Finger

An der Hand verlaufen die Sehnen in einer Sehnenscheide. Eine Verstärkung stellen die Ringbänder dar. Wenn diese verdickt oder entzündet sind, kann die Sehne nicht mehr gut gleiten. Es kann ein schnellender Finger entstehen.

Abb. links:

Sehne (gelb) gleitet störungsfrei – ohne Enge – durch das Ringband

Abb. rechts: Das Ringband ist verdickt. Das Gleitverhalten der Sehne ist massiv gestört hierdurch. Bleibt die Sehne hängen, entsteht das Phänomen des schnellenden Fingers.

Tendovaginitis stenosans de Quervain

Besondere Form der Sehnenentzündung durch eine lokale Enge am Handgelenksbereich.

Sehnenverletzung: Beugesehne / Strecksehne

Akute Sehnenverletzungen stellen einen operativen Notfall dar und müssen unmittelbar versorgt werden.

Veraltete Sehnenverletzungen treten häufig z. B. bei rheumatischen Erkrankungen auf. Selten ist eine direkte Naht möglich. Wiederherstellung der Sehne geschieht meist durch eine Koppelung an eine andere funktionsfähige Sehne oder eine Transplantation einer anderen Sehne, die in den Defekt eingesetzt wird.

Hüftgelenk

Die Hüftprothese besteht meist aus 4 Bausteinen: Pfanne-Pfanneneinsatz-Keramikkopf-Schaft.

Die Pfanne wird zementfrei eingebracht. Sie ist meist aus Titanlegierung. Auch zementierte Pfannen existieren, werden in unserer Klinik jedoch äußerst selten eingesetzt. In die Pfanne wird ein Einsatz (Inlay) eingebracht. Zwischen ihm und dem Kugelkopf entsteht die gelenkige Verbindung.

Meist werden in unserer Klinik zementfreie Prothesen eingesetzt. Der Werkstoff ist Titan, da dieses gut in den Knochen einwächst.

Verankerung der Hüftprothese

Es gibt zwei Möglichkeiten eine Prothese im Knochen zu verankern:

  • Zementfrei: Hierbei wird das Implantat im Knochen verklemmt und das Metall wächst in den Knochen ein
  • Zementiert: Der  Knochenzement stellt die Verbindung zwischen Knochen und Implantat her (Polymethylmetacrylat)

Links: zementfreier Titanschaft - rechts: zementierter Prothesenschaft:

Materialen

Prothese

Die zementfreien Prothesen sind meist aus einer Titanlegierung gefertigt. Manche Schäfte sind beschichtet. Von Hydroxylapatit erhofft man sich eine bessere Knochenintegration (s. unten Foto).

Gleitpaarung

Bei der gelenkigen Verbindung des Hüftgelenkes stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Metall-Metall-Verbindung (seltener verwendet)
  • Keramik-Kunststoff
  • Keramik-Keramik

Keramik-Keramik-Gleitpaarung

Prothesenschaft ist mit Hydroxylapatit beschichtet.

Digitale Prothesenplanung

Welche Prothese passt zu mir?

Das kann im Computer an Planungsröntgenbilder individuell simuliert werden. Hierbei werden der exakte Sitz und auch die Position der Prothese festgelegt.

Individuelle Prothesenwahl

Der Knochen hat sehr viele Normvarianten. Diese können mit einem einzigen Prothesentyp nur bedingt abgedeckt werden.

Wir haben uns deshalb für unterschiedliche Prothesenformen entschieden. Mit der digitalen Prothesenplanung wählen wir das passende Implantat aus.

Unterschiedliche Verankerungsprinzipien und Prothesengeometrien stehen zur Verfügung.

Kurzschaftprothese

Kurzschaftprothesen versuchen durch einen kürzeren Prothesenschaft eine verbesserte Ausgangssituation für potentielle spätere Wechselsituationen zu schaffen.

Mittelfristige Ergebnisse liegen hier vor. Echte Langzeitergebnisse sind jedoch noch nicht vorhanden, so dass diese Entwicklung sicher weiter beobachtet werden muss. Die mittelfristigen Ergebnisse sind jedoch viel versprechend.

Teilzementierte Prothese (Hybrid Prothese)

Bei schlechter Knochenqualität stellt die Fixierung des Prothesenschaftes mit Zement eine sehr sinnvolle Alternative dar.

Die Pfanne kann auch in diesen Situationen zementfrei verankert werden.

Kniegelenk

Die Behandlung des Kniegelenkes hat sich in den letzten Jahren immens weiter entwickelt.

Oberflächenersatz

Heute wird vor allem der Oberflächenersatz des Kniegelenkes eingesetzt. Hierbei wird, wie der Name schon zum Ausdruck bringt die Oberfläche des Gelenks durch ein modernes Implantat ersetzt. Hierbei werden die Seitenbänder des Gelenks komplett erhalten. Die Muskeln werden geschont. Der Eingriff ist durch das Oberflächenprinzip  sehr knochensparend. Ich vergleiche den Eingriff gerne mit der "Überkronung" eines Zahn; hierbei wird auch der Zahn soweit es geht erhalten, während die Oberfläche durch die Krone ersetzt wird.

Schlittenprothese

Bei der Schlittenprothese wird nur ein Kompartiment des Gelenks ersetzt, meist handelt es sich um die innere Gelenkseite. Die bietet sich dann an, wenn die Arthrose nur einen Gelenkanteil zerstört hat, die Gegenseite aber nicht betroffen hat.

Links: Oberflächenersatz

Rechts: Schlittenprothese, der Knorpel auf der Gegenseite ist erhalten

Patellofemorales Gelenk (Kniescheibe)

Eine besondere Form der Arthrose betrifft nur das Gelenk zwischen Kniescheibe und Oberschenkel (Patellofemorales Gelenk). Hier treten die Beschwerden vor allem bei Beugungsbelastungen des Knies (Treppauf/-ab) auf. Hierzu gibt es eine besondere Prothesenform, die nur diesen Bereich versorgt und den Restknorpel intakt lässt.

Teil-/ Gekoppelte Gelenke

Der Routineeingriff am Kniegelenk ist der Oberflächenersatz. In unserer Klinik wird dieser Prothesentyp zu weit über 90 % durchgeführt.

Es gibt jedoch auch Situationen, die den Einsatz gekoppelter Systeme notwendig machen. Dies stellen vor allem dar:

  • Sehr schwere Achsfehlstellungen
  • Zerstörung des Seitenbandapparates
  • Sehr schwierige Wechselsituationen mit Bandinstabilität

Bei gekoppelten/teilgekoppelten Systemen wird die natürliche Führung durch den Seitenbandapparat durch die Prothese ersetzt. Die Prothese hat hierzu eine Verbindung zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelanteil der Prothese.

Digitale Prothesenplanung

Welche Prothese passt zu mir?

Das kann im Computer an Planungsröntgenbilder individuell simuliert werden. Hierbei wird der exakte Sitz und auch die Position der Prothese festgelegt.

Sprunggelenk

Bei Zerstörung des oberen Sprunggelenks gibt es operativ zwei Alternativen:

  • Versteifung oder
  • Sprunggelenksprothese

Beide haben Vor- und Nachteile.

Von links nach rechts:
Bild 1 und 2: zerstörtes Sprunggelenk ohne Gelenkspalt
Bild 3 und 4: Versteifung oberes Sprunggelenk mit Schrauben

Fuß

Spreizfuß / Hallux valgus / Krallenzehe

Schematische Darstellung des Vorfußes (Bild links). Die Großzehe ist wegen ihrer starken Tragefunktion auch im Knochenaufbau größer gebaut. Der Vorfuß bildet im Querschnitt ein Quergewölbe.

Beim Spreizfuß spreizt sich der Vorfuß und verbreitert sich. Der größte Winkel bildet sich dabei zwischen erster und zweiter Zehe. Dies führt häufig zu einer Abweichung der Großzehe, dem sogenannten Hallux valgus.

Zusätzlich beginnen sich die Zehen 2 bis 5 gerne zu krallen und bilden die sogenannten Krallenzehen (Bild rechts): 

Gelenkerhaltende Operationen

Gelenkerhaltende Operationen

Um den Hallux valgus zu korrigieren und den Spreizfuß zu verbessern gibt es verschiedene Operationsverfahren. Sie hängen von der Ausprägung, dem Zustand der Weichteile ab. Ziel ist es den 1. Mittelfußknochen (Großzehe) annähernd parallel zu den übrigen Mittelfußknochen einzustellen (≤ 9°) Gleichzeitig werden die veränderten Weichteile des Fußes wieder korrigiert.

Chevron

Scarf

Basis Osteotomie

Wird noch körpernäher am Knochen durchgeführt und ist auf schwerere Fehlstellungen fokussiert.

Arthrose Großzehe

Auch bei der Arthrose der Großzehe gibt es eine Stufenleiter von gelenkerhaltenden Eingriffen, wenn die Arthrose noch nicht so weit fortgeschritten ist. Sie müssen wie die Knorpelchirurgie an anderen Gelenken individuell dem Stadium der Erkrankung angepasst werden:

  • Cheilektomie (Entfernung der knöchernen Anbaureaktionen)
  • Arthrolyse (Lockerung der Gelenkkapsel zur Verbesserung der Beweglichkeit)
  • Microfracturierung (Stimulation des Knochens zur Knorpelneubildung)
  • Moberg Osteotomie (knöcherne Korrektur um die Abrollbewegung der Großzehe zu verbessern)

Versteifung der Großzehe - Arthrodese

Bei einer schweren Arthrose des Großzehengrundgelenks oder sehr schweren Hallux valgus
Fehlstellungen wird eine Versteifung des Großzehengrundgelenks durchgeführt. Es verbleibt für den Abrollvorgang ein bewegliches Endgelenk der Großzehe.

Großzehengrundgelenksprothese

Eine neue Methode stellt die resorbierbare Großzehengrundgelenksprothese Reg Joint® dar. Bei der schweren Arthrose der Großzehe werden die beteiligten zerstörten Gelenkflächen sehr sparsam entfernt. Die Großzehengrundgelenksprothese wird eingebracht. Sie löst sich im Laufe der Zeit auf und ermöglicht die Bildung eines körpereigenen Neugewebes. Dieses soll dann auf Dauer ihre Funktion übernehmen.

Nachbehandlung

6 Wochen Vorfußentlastungsschuh, anschließend Röntgenkontrolle. Vollbelastung im bequemen Schuh. Schienenversorgung für 6 Wochen ganztags, für weitere 6 Wochen zur Nacht.

Wichtig: Bewegungstherapie der operierten Gelenke.

Minimal-invasive Vorfußchirurgie

Minimalinvasive Operationstechniken (sog. Schlüssellochchirurgie) haben seit vielen Jahren zunehmende Popularität und Etablierung in vielen Bereichen der Chirurgie erlangt. Durch die überzeugenden Ergebnisse haben minimal-invasive Techniken auch am Fuß in der letzten Zeit deutlich an Bedeutung gewonnen.
Bei minimal-invasiven Fußeingriffen werden über wenige Millimeter kleine Hautschnitte Korrekturen an Knochen und Weichteilen durchgeführt.
Die minimalinvasiven Techniken stellen hierbei häufig eine Ergänzung der klassischen offenen chirurgischen Techniken dar. Durch die geringe Gewebsschädigung wird eine schnelle Heilung ermöglicht. Spezielle Verbandstechniken und eine individuelle Nachbehandlung sichern das Ergebnis der Operation.

Indikationen für minimalinvasive Verfahren am Fuß:

  • Fehlstellung der kleinen Zehen (Hammer-/Krallenzehen)
  • Fehlstellung der fünften Zehe (sog. Schneiderballen)
  • schmerzhafte Ballen (Metatarsalgie)
  • Fehlstellung der Großzehe (Hallux valgus)
  • schmerzhafte Knochenvorsprünge (Osteophyten, Hallux rigidus)