Wenn Entscheidungen über Leben und Tod getroffen werden müssen, wenn medizinische Maßnahmen infrage stehen oder Angehörige und Behandler unsicher sind, was wirklich im Sinne eines Patienten ist – dann hilft das Ethikkomitee der RKH Enzkreis-Kliniken. Seit nunmehr zehn Jahren steht es Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen sowie Mitarbeitenden zur Seite, wenn ethische Fragen im Krankenhausalltag auftauchen. Zum Jubiläum des Komitees wurde dieses besondere Engagement nun im RKH Krankenhaus Mühlacker gewürdigt.
„WOW, ich bin begeistert!“ – so beschreibt Susanne Jost, Gründungsmitglied und erste Vorsitzende des Ethikkomitees, ihre Freude über das Erreichte. Gemeinsam mit Regionaldirektor Fabian Bunzel und Pflegedirektor Dirk Geißler blickte sie auf ein Jahrzehnt engagierter, interdisziplinärer Zusammenarbeit zurück. Gegründet wurde das Gremium 2014 von einem Team aus Pflegekräften, Ärzten und Seelsorgenden – mit dem Ziel, ethische Fragestellungen im Krankenhaus aktiv zu begleiten und zu unterstützen. „Wir wollten das Ethikverständnis im Krankenhaus stärken und verbreiten - und auch wenn einige Gründungsmitglieder nicht mehr dabei sind, sind wir weiterhin hochmotiviert", sagt Jost.
Ein Ethikkonsil – so heißt die Beratung durch das Komitee – kann von allen angefordert werden: von Patientinnen und Patienten, Angehörigen oder Mitarbeitenden. Häufig geht es um Fragen wie: Soll eine lebensverlängernde Maßnahme fortgesetzt werden? Was tun, wenn keine Patientenverfügung vorliegt? Oder: Soll eine künstliche Ernährung eingeleitet werden, obwohl der Patient nicht mehr ansprechbar ist? Gerade in solchen Situationen kann das Komitee helfen, Klarheit zu schaffen und Lösungen im Sinne des Patienten zu finden – respektvoll, menschlich und gut begründet. „Wir helfen, wenn Meinungen auseinandergehen oder Unsicherheiten bestehen“, so Jost. „Wichtig ist, dass die Werte und Wünsche der betroffenen Person im Mittelpunkt stehen.“
In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Ethikkomitee zu einem festen Bestandteil der Entscheidungsfindung in den Enzkreis-Kliniken entwickelt. Es sorgt dafür, dass neben medizinischen Fakten auch menschliche, persönliche und moralische Überlegungen Berücksichtigung finden. So trägt es zu einer verantwortungsvollen, patientenzentrierten Medizin bei – und stärkt das Vertrauen zwischen Patienten, Angehörigen und Behandelnden. Zum Jubiläum dankte die Klinikleitung allen aktiven und ehemaligen Mitgliedern des Komitees für ihr Engagement. „Die Arbeit des Ethikkomitees ist ein starkes Zeichen für Menschlichkeit und Werte in der Patientenbehandlung“, betont Regionaldirektor Fabian Bunzel. „Wir sind stolz, ein solches Gremium in unserem Haus zu haben, und danken allen Mitgliedern des Ethikkomitees, ehemaligen wie aktuellen, für ihr Engagement und ihre wertvolle Arbeit.“