Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Pneumologie und Palliativmedizin

Unser ärztliches internistisches Team bestehend aus Magen-Darm-Spezialisten (Gastroenterologen), Krebstherapeuten (Hämato-Onkologen), einem Lungenfacharzt (Pneumologe) und mehreren Palliativmedizinern gewährleisten hohe fachliche Kompetenz bei allen Erkrankungen der inneren Organe mit besonderem Schwerpunkt des Verdauungssystems, der Lunge und bei Tumorerkrankungen.

Auf dem Gebiet der Gastroenterologie erfasst unser Leistungsspektrum alle gängigen gastroenterologischen Untersuchungen und Behandlungsmöglichkeiten mittels Videoendoskopie und sonographischer sowie röntgengestützter Techniken inklusive Funktionsuntersuchungen und Kapselendoskopie des Dünndarms. Auch für Notfälle steht rund um die Uhr ein Team mit versierten Fachärzten und einem speziell ausgebildeten Assistenzpersonal zur Verfügung.

Die Behandlung hämato-onkologischer Patienten erfolgt sowohl stationär wie auch über unser ambulantes Tumorzentrum (ATZ) mit hierfür eigens geschulten Pflegemitarbeitern. Wir sind Teil des durch die Deutsche Krebsgesellschaft regelmäßig zertifizierten Onkologischen Zentrums Ludwigsburg-Bietigheim. Hierbei garantiert die Einbeziehung von Spezialisten anderer Fachgebiete im Rahmen der wöchentlichen Tumorkonferenzen sowie die regelmäßigen Fortbildungen und Qualitätszirkel höchstes medizinisches Niveau unter Berücksichtigung alle Aspekte der modernen Tumortherapie. Diese Zusammenarbeit gewährleistet eine patientenindividualisierte aber wissenschaftlich bewährte Therapie mit anerkannten Behandlungskonzepten.

Seit dem Jahre 2020 sind wir um den Bereich der Pneumologie verstärkt. Hierbei ergänzen nichtinvaisve lungenfunktionsanalytischen Untersuchungen die invasiven bronchoskopischen Verfahren. Wir arbeiten hier eng mit der Pneumologie des Klinikums Ludwigsburg und der thoraxchirurgischen Abteilung des Klinikums Ludwigsburg zusammen.

Zu unserer Klinik gehört auch ein palliativmedizinischer Dienst, welcher allen Krebspatienten des Krankenhauses zur Verfügung steht. Im Vordergrund steht hierbei die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit voranschreitender oder fortgeschrittener Erkrankung und begrenzter Lebenszeit. Neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung zur Schmerzbehandlung oder Linderung erkrankungsbegleitender Symptome werden hier auf Wunsch auch psychosoziale und spirituelle Aspekte der Erkrankung berücksichtigt und in die Behandlung mit einbezogen. Die Betreuung gewährleisten speziell ausgebildete Palliativärzte und Fachkrankenschwestern gemeinsam mit einem interdisziplinären Behandlungsteam aus den Bereichen Psychoonkologie, Seelsorge, Physiotherapie, Ernährungsberatung und Sozialdienstmitarbeitern. Eine palliativmedizinische Betreuung kann in jedem Stadium einer unheilbaren Erkrankung sinnvoll sein und schließt eine parallel durchgeführte krankheitsspezifische Therapie nicht aus.

Leistungsspektrum

Endoskopie

Ösophago-Gastroduodenoskopie

Die Gastroskopie (Magenspiegelung), medizinisch auch Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD), ist eine medizinische Untersuchungsmethode des oberen Teils des Verdauungstraktes. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, das Innere der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens (Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) anzusehen.

Für die Untersuchung verwendet man ein spezielles Endoskop, das sog. Gastroskop, durch dessen beweglichen Schlauch der Arzt mit Hilfe einer Glasfaseroptik hindurchsehen kann. Standard ist heute eine Videooptik, die die Bilder auf einen Monitor überträgt.

Endoskopische Behandlungen

  • Polypektomie (Endoskopische Entfernung von Polypen (Krebsvorstufen))
  • Papillotomie (Erweiterung der Gallengangöffnung zur Steinentfernung usw.)
  • Divertikulotomie bei Zenker-Divertikel
  • Fremdkörperentfernung
  • Entfernung von Gewebebereichen und Polypen
  • Entnahme von Gewebeproben (Biopsien)
  • perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG)
  • Ösophagusvarizenligatur und -sklerosierung, Histoacryl-Sklerosierung
  • Bougierung, pneumatische Dilatation
  • Botulinumtoxinbehandlung
  • Stenteinlagen

Coloskopie

Die Spiegelung des Dickdarms (Koloskopie) und des Enddarms (Rektoskopie/ Proktoskopie) ist eine besonders wichtige Untersuchung zur Früherkennung des Darmkrebses oder bei Beschwerden, wenn Blut im Stuhl.
Vor der Koloskopie wird der Darm des Patienten durch abführende Maßnahmen gereinigt.

Im Rahmen der Untersuchungen können z. B. Polypen, die Vorstufen des Dickdarmkrebses sein können, mit einer Schlinge abgetragen.

Wie bei der Ösophagogastroduodenoskopie können auch bei der Koloskopie therapeutisch Eingriffe, z. B. Blutstillungen bei unteren gastrointestinalen Blutungen oder Bougierungen/ Dilatationen mit Einlage von Stents bei Engstellen durchgeführt werden.

Da während der Untersuchung ein Beruhigungsmittel gegeben wird, darf der Patient für den Rest des Tages nicht selbst ein Fahrzeug steuern.

Die Darmspiegelung kann bei uns ambulant und stationär durchgeführt werden.

Dünndarmuntersuchungen

Push-Enteroskopie

Bei der Enteroskopie ist es ähnlich wie bei einer Magenspiegelung. Mit einem längeren flexiblen Endoskop ist es möglich, nicht nur bis zum Zwölffingerdarm, sondern auch etwa die Hälfte des Dünndarms (Jejunum) zu untersuchen. Dies kann wichtig sein bespielsweise bei der Suche nach einer Blutungsquelle im Dünndarm.

Ballon-Enteroskopie

Bei dieser Untersuchung, die von oral und anal durchgeführt werden kann, ist es möglich nahezu den gesamten Dünndarm einzusehen.

Die Ballon-Enteroskopie schließt somit die Lücke zwischen Ösophagogastroduodenoskopie und Koloskopie. Im Unterschied zur Kapselendoskopie können bei dieser Untersuchung auch Interventionen (Blutstillung, Polypenabtragung, Biopsien) durchgeführt werden.

Die Untersuchung wird in der Regel unter Sedierung durchgeführt.

Kapsel-Enteroskopie

Auch die Kapselenteroskopie dient zur Beurteilung des Dünndarms. 

Hierbei wird eine kleine Kapsel vom Patienten geschluckt. Eine Mini-Kamera in der Kapsel macht dann über einen Zeitraum von ca. 8 Stunden Bilder vom Magen-Darm-Trakt, die sie an ein Aufnahmegerät, das der Patient an einem Gürtel trägt, sendet.

Die Aufnahme werden später an einem Computer ausgewertet.

Die Kapsel wird auf natürlichem Wege über den Darm ausgeschieden - sie wird nicht wieder verwendet.

ERCP/ PTC

ERCP und PTC (Darstellung der Gallenwege - Endoskopisch retrograde  Cholangiopankreatikographie)

Diese Untersuchung dient der Darstellung der Gallengänge ("cholangio") und des Bauchspeichel-Drüsengang-Systems ("pankreatiko").

Retrograd bedeutet, dass die Gallenwege und der Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse von ihrer Mündung im Zwölffingerdarm (Duodenum) bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden.

Mit Hilfe eines flexiblen Spezialendoskops kann der Zwölffingerdarm von innen betrachtet werden und die gemeinsamen Mündung der Ausführungsgänge von Pankreas und Galle aufgesucht werden. In diese Ausführungsgänge kann dann ein Katheter eingeführt werden und die Gänge mit einem Kontrastmittel, das in der Röntgendurchleuchtung sichtbar ist, gefüllt werden. Hierbei werden Gangveränderungen oder Steine sichtbar.

Je nach Befund können Proben für die feingewebliche (jhistopathologische) Untersuchung entnommen, die Mündungsstelle durch einen kleinen Schnitt mit dem Elektromesser erweitert (Papillotomie), Steine geborgen oder Drainagen eingelegt werden. 
 
Perkutane Transhepatische Cholangiographie (PTC)
Ähnlich der ERCP dient die PTC der Darstellung der Gallenwege. Das Kontrastmittel wird dabei aber nicht "von innen" über den Zwölffingerdarm injiziert. Vielmehr wird über einen kleinen Stich durch die Haut ("perkutan") und das Lebergewebe ("transhepatisch") Kontrastmittel von außen in die Gallenwege injiziert  unter Röntgenkontrolle. Durch dieses Verfahren können auch Drainagen zur Galleableitung nach innen oder außen (PTCD) oder Stents in die Gallenwege eingelegt werden.

Bronchoskopie

Spiegelung der Bronchien

Bei der Bronchoskopie wird ein Endoskop über den Mund (oder Nase) in die Atemwege eingeführt. Hierüber können die Stimmbänder, die Luftröhre und die Bronchien in hoher Auflösung betrachtet werden.

Es können Proben entnommen werden und Fremdkörper entfernt werden. 

Flexible Bronchoskope haben heute nur noch einen Durchmesser von 2 bis 3 mm und können damit auch bei Kindern eingesetzt werden.

Die Untersuchung wird in Sedierung durchgeführt und deswegen gut toleriert.

Endosonographie

Bei der Endosonographie wird die Ultraschalluntersuchung über ein Endoskop durchgeführt. Die Untersuchungssonde kann dadurch näher an das zu untersuchende Organ herangebracht werden. Störungen durch Luft oder Knochen können so vermieden werden. Durch Verwendung einer höheren Ultraschallfrequenz wird eine bessere Bildauflösung erreicht. Besonders geeignet ist die Endosonographie zur Untersuchung der Oberbauchorgane und des Enddarmes.

Endoskopische Behandlungen

  • Polypektomie (Endoskopische Entfernung von Polypen (Krebsvorstufen))
  • Papillotomie (Erweiterung der Gallengangöffnung zur Steinentfernung usw.)
  • Stenteinlagen (Einlage eines Plastik- oder Metall-Maschendraht-Kathetrs in Gallengang oder Speiseröhre)
  • PEG (Endoskopische Einlage einer Ernährungssonde in den Magen durch die Bauchdecke)
  • Blutstillung durch Einspritzung verschiedener Medikamente, Abbindung oder "Laser" (Argonplasmakoagulation)
  • Bougierung, Pneumatische Dilatation (Erweiterung von Verengungen infolge von Vernarbung, Tumor oder Achalasie)
  • Ösophagusvarizenligatur und -sklerosierung, Histoacry-Sklerosierung
  • Hämorrhoiden-Ligatur und -sklerosierung
  • Fremdkörperentfernung
  • Botulinumtoxin-Behandlung (bei Achalasie, bei Analfissur)
  • Divertikulotomie bei Zenker-Divertikel

Sonographie

Diagnostische und interventionelle Sonographie, stationär und ambulant

Ultraschall zu Untersuchung und Behandlung. 
Unter Ultraschallkontrolle werden aus verschiedenen Organen Proben zur feingeweblichen Untersuchung entnommen oder z. B. Drainagen zur Ableitung von Eiter aus Abszessen eingelegt.

Verfahren:

  • Sonographie
  • KM-Sonographie (Kontrastmittel-Sonographie)
  • Sonographisch gesteuerte Punktionen
  • Endosonographie

Funktionsdiagnostik

H2-Atemtest

Mit dem "H2-Atemtest" können verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden. Die Patienten trinken eine spezielle Zuckerlösung und anschließend wird in bestimmten Zeitabständen Wasserstoff in der Atemluft gemessen. Daraus kann dann geschlossen werden ob der Zucker normal verdaut wird oder zu Beschwerden führt. Der Test ist ungefährlich, unkompliziert und in der Regel nicht unangenehm, es können jedoch Blähungen und Durchfall auftreten. Es ergeben sich daraus Hinweise auf Ursachen für Durchfälle, Blähungen und andere Beschwerden.

Manometrie

  • Druckmessung in der Speiseröhre bei Schluckstörungen
  • Druckmessung am Schließmuskel bei Stuhl-Inkontinenz

 

ph-Metrie

Säuremessung in der Speiseröhre und im Magen

Hämatologie-Onkologie

  • Onkologische Station
  • Ambulante Chemotherapie
  • Interdisziplinäre Tumorkonferenz
  • Knochenmarksuntersuchungen
  • Teilnahme an nationalen und internationalen Therapiestudien
  • Schmerztherapie
  • Zusammenarbeit mit der Klinik für Radioonkologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin Klinikum Ludwigsburg
  • Mitglied des Onkologischen Schwerpunktes Ludwigsburg-Bietigheim

 

Ambulante onkologische Therapie

Behandlung von Tumorpatienten in der Sprechstunde von OA Dr. Dietrich/ Chefarztsprechstunde.

Teilweise im Rahmen von Multicenterstudien Onkologischer Arbeitskreis/Schwerpunkt

Palliativmedizinischer Dienst

Unser palliativmedizinischer Dienst ist ein am Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen tätiges multiprofessionelles Team aus Ärzten, speziell geschulten Pflegekräften und Sozialarbeitern und  begleitet  schwerstkranke Patienten mit lebensbegrenzenden Erkrankungen abteilungsübergreifend während ihres stationären Aufenthaltes.
Im Zentrum der Palliativmedizin steht die Erhaltung und nach Möglichkeit Verbesserung der Lebensqualität des Patienten. Dies erfordert eine ganzheitliche Betreuung des Patienten, so dass neben medizinischen Maßnahmen zur Linderung von Symptomen wie z.B. Atemnot, Schmerzen, Übelkeit auch psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse erfasst und einbezogen werden.
Ebenso besteht für die Angehörigen die Möglichkeit in die Therapie mit einbezogen zu werden, auch ihnen wird Hilfe und Unterstützung angeboten.
Eine palliativmedizinische Betreuung kann in jedem Stadium einer unheilbaren Erkrankung sinnvoll sein und schließt eine parallel durchgeführte krankheitsspezifische Therapie nicht aus.

Durch unsere enge Zusammenarbeit mit der Palliativstation in Ludwigsburg, dem Hospiz Bietigheim und dem ambulanten Palliativdienst (SAPV) können wir die Versorgung der Patienten über den stationären Aufenthalt hinaus optimieren.

Leistungsspektrum:

  • Kontrolle der Symptomlast von palliativen Patienten durch Erstellung von Behandlungsplänen in Abstimmung mit dem primär behandelnden Stationsteam
  • Ganzheitliche Behandlung unter Berücksichtigung von psychischen, psychosozialen und spirituellen Leiden
  • Regelmäßige Beurteilung des Therapieansprechens
  • Unterstützung des behandelnden Stationsteam bei der Kommunikation mit Patient und/oder Angehörigen
  • Beratung der betreuenden Pflegekräfte, Patienten und Angehörige hinsichtlich spezieller onkologischer/palliativmedizinischer Fragestellungen
  • Beratung der Patienten und Angehörige über palliativmedizinische Strukturen zur Weiterversorgung, z.B. Anbindung an die SAPV, stationäres Hospiz, Aufnahme auf eine Palliativstation
  • Betreuung von Patienten und Angehörigen in der Sterbephase

Intoxikationen

In der Abteilung für Innere Medizin, Gastroenterologogie werden – schwerpunktmäßig auf der Station 0.A - Patienten mit akuten Alkohol-, Drogen- und Tablettenintoxikationen behandelt. Bei schweren Intoxikation oder bei Suizidalität erfolgt die Überwachung auf unserer Intensivstation 1.D.

Alle gängigen Antidote sowie die Möglichkeit zur Magenspülung sind jederzeit vorhanden. Es besteht dabei eine gute Zusammenarbeit mit der Giftzentrale in München.

Suchtmedizinisch liegt ein Schwerpunkt auf der Alkoholkrankheit. Niederschwellig werden Alkohol-Entgiftungprogamme angeboten. Es besteht eine enge Kooperation mit unserer Abteilung für Psychosomatik und der psychosoziale Beratungsstelle der Suchthilfe in Bietigheim.

Bei Alkoholvergiftungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 28 Jahren werden Kontakte zur der aufsuchenden Jugend- und Drogenberatung („chill out“) vermittelt.

Neben der Alkoholkrankheit selbst werden die internistischen Folgeerkrankungen des Alkoholmissbrauches diagnostiziert und behandelt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Behandlung der Leberzirrhose und deren Folgen bzw. Komplikationen.

Pneumologie

Die Klinik behandelt im Schwerpunkt Patienten mit pneumologischen Erkrankungen.

Seit dem Jahre 2016 können wir zusätzlich verschiedenste Leistungen im Bereich der Pneumologie anbieten. Neben lungenfunktionsanalytischen Untersuchungen (Bodyphlethysmographie, Diffusionskapazitätsmessung, etc.) sind bronchoskopische Verfahren, unter anderem auch mit gezielter Punktion von Raumforderungen der Lunge möglich. Wir arbeiten eng mit der Sektion Pneumologie des Klinikums Ludwigsburg zusammen. Bei Notwendigkeit eines thoraxchirurgischen Eingriffs zur erweiterten Diagnostik und Therapie können Patienten durch Kollegen der thoraxchirurgischen Abteilung des Klinikums Ludwigsburg mitbetreut werden.