Roland Walther zum Klinikgeschäftsführer der RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe bestellt

Bauprojekte schreiten voran – Konsolidierung und Unternehmensstrategie zur Zukunftssicherung

Roland Walther

Die wirtschaftlichen Herausforderungen der RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe haben ein umfassendes Konsolidierungsprogramm erforderlich gemacht, das der Aufsichtsrat bereits im November 2024 beauftragt hat. Ziel ist die Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität sowie die nachhaltige Weiterentwicklung der Klinikstandorte. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurde auch eine Neuausrichtung der Führungsstrukturen beschlossen: Die Funktion des Regionaldirektors wird in die eines Klinikgeschäftsführers umgewandelt, um klare Verantwortlichkeiten und effizientere Entscheidungswege zu schaffen.

In seiner Sitzung am Donnerstag hat nun der Aufsichtsrat Roland Walther als neuen Klinikgeschäftsführer gewählt, der sein Amt zum 1. September 2025 antreten wird. Walther, der seit 2022 Regionaldirektor der RKH Kliniken Karlsruhe ist, bringt über 34 Jahre Erfahrung im Klinikverbund mit und ist mit den Strukturen bestens vertraut. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Vorsitzender des Aufsichtsrats, begrüßte die Entscheidung: „Wir haben mit Roland Walther einen Geschäftsführer gewonnen, der die Kliniken Karlsruhe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit über 30 Jahren kennt und die Herausforderungen der nächsten Jahre annimmt. Er möchte die Zukunft aktiv mitgestalten und wir freuen uns auf die weitere, vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Zur aktuellen Situation der Standorte sagte der Landrat: „Wir haben in Bruchsal und Bretten bereits viele Projekte auf den Weg gebracht, welche die Patientenversorgung verbessern und eine moderne medizinische Behandlung ermöglichen. Trotzdem ist die wirtschaftliche Situation schwierig und insbesondere die Sicherung und Gewinnung von Fachkräften sind gerade im Pflegebereich nicht einfach. Wir sind aber auf dem richtigen Weg.“ Jedoch werde für das Jahr 2024 ein Defizit von sieben Millionen Euro und für das Jahr 2025 ein weiteres Defizit von circa vier Millionen Euro erwartet, das zudem durch Einmaleffekte begünstigt wird. „Da dies für die RKH Kliniken das Landkreises Karlsruhe und den Kreis dauerhaft nicht zu stemmen ist, ist es umso dringlicher, die Kosten-Erlös-Schere durch das Konsolidierungsprogramm und durch die Entwicklung der Unternehmensstrategie ‚Gemeinsam Gesundheit gestalten‘ zu schließen und auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu führen“, so Dr. Schnaudigel.

Der vom Aufsichtsrat verabschiedete Unternehmensplan 2025 priorisiert daher die Fertigstellung der begonnenen Investitionen und die weitere Modernisierung der Klinikstandorte in Bruchsal und Bretten. Der Neubau des Gebäudeteils D an der RKH Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal schreitet zügig voran, ebenso wie die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) und das Ärztehaus an der RKH Rechbergklinik Bretten. Diese Maßnahmen verbessern nicht nur die Patientenversorgung, sondern machen die Klinikstandorte auch für Fachkräfte attraktiver. „Wir profitieren nun davon, dass wir in der Vergangenheit bereits viel in die Gebäudesubstanz unserer Kliniken investiert und in Bruchsal und Bretten gerade keinen Sanierungsstau haben“, ist Landrat Dr. Schnaudigel überzeugt.

Parallel dazu wird die Unternehmensstrategie „Gemeinsam Gesundheit gestalten“ entwickelt sowie eng mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg und der Verteilung der neuen Leistungsgruppen abgestimmt. Diese werden künftig zu einer stärkeren Konzentration spezialisierter medizinischer Leistungen an bestimmten Standorten sowie zu weiteren strukturellen Veränderungen führen. Konkrete Aussagen, welche Leistungsgruppen an welchem Standort erbracht werden sollen, können abschließend erst Ende des Jahres getroffen werden. Die Strategie umfasst unter anderem die Anpassung der Leistungsstrukturen an die neuen Anforderungen der Krankenhausreform, die Prüfung von Erlöspotenzialen im ambulanten Bereich und eine nachhaltige Optimierung der Wirtschaftlichkeit.

„Die Krankenhausreform erfordert eine vorausschauende Planung, um unsere Kliniken nachhaltig aufzustellen“, betont Dr. Marc Nickel, medizinischer Geschäftsführer der RKH Gesundheit. „Um dies zu erreichen, möchten wir die stationäre und ambulante Versorgung stärker miteinander verknüpfen, die Schwerpunkte unserer Kliniken klar herausarbeiten und die Zufriedenheit von Patienten sowie Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen. Besonders die Pflege wird hierbei eine zentrale Rolle spielen, während wir zugleich wirtschaftlich nachhaltiger werden müssen.“

Für Axel Hechenberger, kaufmännischer Geschäftsführer der RKH Gesundheit, sind zielgerichtete Investitionen essenziell: „Wir fokussieren uns aktuell darauf, bereits getätigte Investitionen fertigzustellen und unsere beiden Klinikstandorte im Landkreis Karlsruhe zu modernisieren, um der weiteren unklaren Entwicklung der Krankenhausreform sowie der anstehenden Unternehmensstrategie nicht vorzugreifen und weitere Investitionen möglichst bald unter klareren Bedingungen tätigen zu können“.

Der zukünftige Klinikgeschäftsführer Roland Walther sieht die medizinische Weiterentwicklung der Kliniken auf dem richtigen Weg: “Im Bereich der Endoprothetik erwarten wir angesichts der demografischen Entwicklung steigende Fallzahlen und sehen darin eine Bestätigung unseres stetigen Engagements, um unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen. Das Projekt ‚Erweiterung Herzkatheterlabor/Angiographie‘ konnte mit der Inbetriebnahme des zweiten Herzkatheterlabors abgeschlossen werden. Die hohe Auslastung bestätigt unseren Einsatz für das Projekt“.

Mit der Kombination aus wirtschaftlicher Konsolidierung, gezielten Investitionen und strategischer Neuausrichtung stellt sich die RKH Gesundheit den Herausforderungen der Zukunft und schafft eine stabile Grundlage für die Gesundheitsversorgung der Region.