
Das Brustzentrum Ludwigsburg-Bietigheim hat eine neue Kooperation mit der plastischen Chirurgie des Diakonie-Klinikums Stuttgart geschlossen. Diese Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt, um die interdisziplinäre Versorgung von Patientinnen nach einer Brustoperation weiter zu verbessern – und zugleich eine notwendige Voraussetzung für die Zertifizierung des Brustzentrums nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).
Ein Baustein der Kooperation ist die gemeinsame Sprechstunde in der gynäkologischen Ambulanz des RKH Klinikums Ludwigsburg, die einmal im Monat am Montagvormittag stattfindet. Hier beraten Dr. Kristin Strauss, Oberärztin der Frauenklinik Ludwigsburg, Dr. Jens-Paul Seldte, Ärztlicher Direktor der Frauenklinik Bietigheim-Vaihingen, und Prof. Dr. Frank Werdin, Leitender Ärztlicher Direktor der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie am Diakonie-Klinikum Stuttgart, gemeinsam Frauen mit Fragestellungen rund um plastisch-rekonstruktive Eingriffe. Die Themen reichen dabei von der Brustrekonstruktion nach einer Tumoroperation über Korrekturen bei kosmetisch nicht zufriedenstellenden Ergebnissen bis hin zu Komplikationen wie Kapselfibrosen oder Implantatrupturen.
Am Nachmittag im Anschluss an die Sprechstunde können, je nach Befund und Maßnahme, geplante operative Eingriffe direkt in Ludwigsburg oder – bei komplexeren Verfahren, insbesondere bei Eigengewebsrekonstruktionen – auch am Diakonie-Klinikum Stuttgart erfolgen. Durch die enge Abstimmung zwischen den beteiligten Teams ist gewährleistet, dass jede Patientin den für sie bestmöglichen Behandlungsweg erhält. Auch die Nachsorge wird flexibel an den jeweiligen Standorten organisiert, um den Frauen kurze Wege und eine kontinuierliche Betreuung zu ermöglichen.
Diese enge Verzahnung aus Gynäkologie, Senologie – sie umfasst die Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Brustkrankheiten - und Plastischer Chirurgie bietet den Patientinnen ein umfassendes Spektrum an modernen Behandlungsmöglichkeiten. Neben der medizinisch notwendigen onkologischen Operation steht dabei auch das ästhetische Ergebnis im Fokus – mit dem Ziel, die Lebensqualität, emotionale Stabilität und das Selbstbewusstsein der Frauen nach einer Krebserkrankung zu stärken. „Mit dieser Kooperation bauen wir die Versorgungsqualität für Frauen mit Brustkrebs in unserer Region weiter aus. Wir können Rekonstruktionswünsche und Komplikationen oder Spätfolgen nun direkt in enger Abstimmung mit erfahrenen plastischen Chirurginnen und Chirurgen behandeln. Damit festigen wir unsere Position als zertifiziertes Brustzentrum – und bieten unseren Patientinnen die Sicherheit, die sie verdienen“, sagt Prof. Dr. Sebastian Berlit, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im RKH Klinikum Ludwigsburg.
Bedeutung für die Zertifizierung
Eine Kooperation mit der plastischen Chirurgie ist fester Bestandteil der Zertifizierung eines Brustzentrums durch die Deutsche Krebsgesellschaft. Sie stellt sicher, dass Patientinnen nach einer Brustoperation nicht nur onkologisch optimal, sondern auch rekonstruktiv auf höchstem Niveau versorgt werden. Zertifizierte Brustzentren wie das Brustzentrum Ludwigsburg-Bietigheim erfüllen klare Qualitätsvorgaben, werden regelmäßig überprüft und garantieren damit eine Behandlung nach aktuellen wissenschaftlichen Standards. Das Brustzentrum Ludwigsburg-Bietigheim, in dem jährlich rund 300 Patientinnen behandelt werden, ist eines der größten Brustzentren in Baden-Württemberg. Die neue Kooperation trägt dazu bei, diese hohen Anforderungen zu erfüllen – und stärkt so die Versorgungssicherheit in der gesamten Region Nord-Württemberg.