Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung in der Orthopädischen Klinik Markgröningen
In deutschen Krankenhäusern werden mittlerweile jedes Jahr rund 400.000 künstliche Gelenke – auch Endoprothesen genannt – eingesetzt. Um die Qualität solcher Eingriffe sicherzustellen und zu verbessern, hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) im Jahre 2009 die sogenannte EndoCert-Initiative zur Zertifizierung von Endoprothetikzentren ins Leben gerufen.
Die Zertifizierung von Endoprothetikzentren zielt darauf ab, die Versorgungsqualität in der Endoprothetik zu erhalten und zu verbessern und die Patientensicherheit bei der Implantation eines künstlichen Gelenks zu erhöhen.
Ein Endoprothetikzentrum muss daher für die Zertifizierung zunächst ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung im Bereich der Endoprothetik nachweisen und sich anschließend regelmäßigen Bewertungen und Überprüfungen der Versorgungsqualität und Behandlungsergebnisse endoprothetischer Eingriffe durch externe Fachleute unterziehen.
Patienten können an der erteilten Zertifizierung eines Endoprothetikzentrums erkennen, dass eine medizinische Einrichtung, die durch Fachexperten und Fachgesellschaften aufgestellten Qualitätsanforderungen an die endoprothetische Versorgung von Gelenken erfüllt und somit nachweislich ein Spezialist auf dem Gebiet der Endoprothetik ist.
Hierbei werden zwei Stufen der Endoprothesen-Zentren unterschieden. Die Endoprothesen-Zentren erfüllen die Anforderungen für die Primärimplantation von Endoprothesen. Die Endoprothesenzentren der Maximalversorgung zeichnet neben der noch höheren Anzahl von Primärimplantationen vor allem die Expertise in den schwierigen Wechseloperationen von Endoprothesen aus. Sie dienen als Referenzzentren und Kooperationspartner für die Endoprothesenzentren für die Versorgung der schwierigen Wechseloperationen.
Wir haben im Oktober 2012 das Zertifizierungsverfahren zum Endoprothesenzentrum der Maximalversorung erfolgreich durchlaufen und das Zertifikat erhalten. Seither fungieren wir als Kooperationspartner für zahlreiche Endoprothesenzentren innerhalb und außerhalb unseres Krankenhaus-Verbunds, die ihre Patienten mit Problemen zu uns verlegen. Jährlich erfolgt eine Überprüfung sowie alle drei Jahre eine Rezertifizierung unseres Endoprothetikzentrums nach festgelegten Qualitätsstandards, z. B.:
- Mindestoperationszahlen des Zentrums und der einzelnen Operateure
- Diagnosesicherung durch prä- und postoperative Röntgenaufnahmen
- Dokumentation von Komplikationen und deren Bewertung
- Teilnahme an Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen
- Teilnahme am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD), in dem die Behandlungsverläufe und Behandlungsergebnisse dokumentiert werden
- Verbesserung der Patientenzufriedenheit
- Kooperationspartner als Maximalversorger für andere Endoprothesenzentren
Die ständige Verbesserung unseres Zentrums durch die Überprüfung der Qualitätsindikatoren führt automatisch zu mehr Qualität in der Versorgung der Patienten und somit auch zu mehr Patientensicherheit. Unsere guten Ergebnisse werden nicht nur intern, sondern auch extern durch die bundesweiten Auswertungen des BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit erfasst und ausgewertet.
Leistungsspektrum
Endoprothetikzentrum
In der Abteilung werden mit hoher Frequenz künstliche Gelenke, sogenannte „Endoprothesen“ implantiert. Im Jahr sind dies etwa 900 Hüftgelenk-Endoprothesen und 800 Kniegelenk-Endoprothesen, angefangen beim „einfachen Standardfall“ bis hin zur „komplexen“ oder „komplizierten“ Situationen. Darüber hinaus werden mit über 600 Wechseloperationen von Endoprothesen an der Orthopädischen Klinik Markgröningen die meisten Wechseloperationen im süddeutschen Raum durchgeführt.
Zusätzlich werden regelmäßig auch Implantationen und Wechseloperationen von Endoprothesen an Schulter- und Sprunggelenk implantiert. Die Klinik genießt nicht nur für die schwierigen Wechseloperationen einen internationalen Ruf und dient als Referenzzentrum für diese Operationen.
Die Primäroperationen werden in minimalinvasiver Technik durchgeführt und auch bei den Wechselopertionen werden die in der Klinik (vom Ärztlichen Direktor) entwickelten gewebeschonenden Operationstechniken durchgeführt. Wann immer möglich und das ist bei etwa 90% der Betroffenen der Fall, werden zementfreie Hüftschäfte und zementfreie Hüftpfannen verwendet, dazu wird ein Keramikkopf eingesetzt. Diese Implantate zeigen in den Endoprothesen-Registern seit Jahren überdurchschnittlich gute Ergebnisse.
Für komplexe und komplizierte Situationen, z. B. bei Knochensubstanz-Defekten stehen uns modulare Prothesensysteme zur Verfügung, bei denen individuelle Lösungen angewendet werden können.
Bei allen Operationen wird am Vortag der Operation eine Operationsplanung und Simulation am PC durchgeführt und in einer Konferenz vorgestellt und besprochen. Bei ausgewählten Indikationen werden spezielle Implantate benutzt:
Sollte der Gelenkverschleiß nur eine Kniegelenkskammer betreffen, können sogenannte Teilprothesen (mediale oder laterale Schlittenprothesen oder Femoropatellarprothesen), also ein Gelenkteilersatz, durchgeführt werden. Bei einer zusätzlichen Kniegelenksinstabilität können auch sogenannte teil- oder komplett-gekoppelte Knie eingesetzt werden.
Die Nachbehandlung der mit einem künstlichen Gelenk versorgten Patienten erfolgt nach einem festgelegten Behandlungsplan („Patientenpfad“) und beginnt bereits am ersten Tag nach der Operation durch unsere qualifizierte Krankengymnastik- und Massageabteilung.
Die Klinik ist als Endoprothesenzentrum der Maximalversorgung zertifiziert.
www.endocert.de
Alle in unserer Klinik implantierten künstlichen Gelenke werden mit Zustimmung des Betroffenen anonym im Deutschen Prothesenregister erfasst und zur Qualitätskontrolle wissenschaftlich ausgewertet.
www.eprd.de
Der Ärztliche Direktor der Abteilung ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik (AE), der wissenschaftlichen Organisation der in der Endoprothetik erfahrenen deutschen Orthopäden und Unfallchirurgen und fungierte hier als Präsident und im Vorstand.
www.ae-germany.com
Zentrumsleiter
Prof. Dr. med. Bernd Fink
T: 07145-91-53203
F: 07145-91-53922
E: okm.endoprothetik(at)rkh-gesundheit.de
Zertifizierte Klinik