Die Osteochondrosis dissecans (OD genannt) ist eine Erkrankung des Jugendlichen. In aller Regel sind die betroffenen Patientinnen und Patienten sehr sportlich unterwegs und haben höhere Belastungen auf dem Ellenbogen. Die OD ist nicht zu verwechseln mit dem Morbus Panner, einer Erkrankung des Kindesalters im Alter von 8-10 Jahren, die das gesamte Capitulum humeri betrifft und selbstlimitierend ausheilt. In fast allen Fällen ist das Capitulum humeri (der Gelenkpartner am Oberarm zum Speichenkopf) betroffen und nur sehr selten die Trochlea (Gelenkfläche des Oberarms zur Elle). Bei dieser Erkrankung kommt es durch eine Durchblutungsstörung im Alter von 12-16 Jahren zu einem absterben der Knorpeloberfläche in einem kleinen Bereich. Am besten erkannt wird die Erkrankung durch eine MRT Untersuchung. Im Frühstadium der Erkrankung kann mit einer konsequenten Sportpause (teilweise bis zu einem halben Jahr) eine Ausheilung des Knorpels erreicht werden. Wird die Erkrankung erst entdeckt, wenn bereits Ablösungen des Knorpels vorliegen ist ein arthroskopischer Eingriff die Therapie der Wahl. Durch die Entfernung des abgestorbenen Gelenkknorpels, Anbohren des durchblutungsgestörten Gelenkbereichs und einer begleitenden Knorpeltherapie ist eine gute Heilungschance gegeben. In etwa 15% der Fälle, abhängig des Alters des Patienten, Größe und Lage der Defektstelle muss ein Zweiteingriff erfolgen. Dabei wird eine Verpflanzung von einem Knorpel-Knochen-Zylinder vom Kniegelenk zum Ellenbogen durchgeführt um wieder eine belastbare glatte Knorpeloberfläche herzustellen. Wird diese Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt oder die geschädigte Knorpelstelle erholt sich nicht droht den Kindern und Jugendlichen bereits in den nächsten 10 Jahren ein schwerer Verschleißschaden und der Übergang in eine Arthrose.

(Bild: Microfrakturierung des OD Herdes)