Eine Luxationsfraktur beschreibt eine Auskugelung des Ellenbogens die gleichzeitig auch einen Bruch des gelenktragenden Knochens aufweist. Solch eine Kombination ist eine sehr schwere Verletzung, da in diesen Fällen nicht nur die Fraktur versorgt werden muss, sondern auch die oft sehr stark geschädigten Bänder und Weichteile.
In diesem Fall liegt eine Trümmerfraktur des Radiuskopfes mit einer Ruptur der lateralen (außenseitigen) Bänder vor und einer zusätzlichen Fraktur der Elle. Dabei ist der gesamte mediale (innenseitige) Bandapparat knöchern ausgerissen.

Fall 1

Die operative Versorgung erfolgte in diesem schweren Fall mit der Implantation einer nicht zementierten Radiuskopfprothese, einer Naht des äußeren Bandapparates über mini-Titananker, einer knöchernen Rekonstruktion der Elle (Coronoid) und des daran hängenden Bandapparates mit Feingewindedrähten und mini-Titananker.

Fall 2

In einem anderen Fall lag eine Luxation des Ellenbogens mit einer knöchernen Beteiligung des Coronoids (Gelenkanteil der Elle) vor. Die Patientin stand trotz auswärtiger Einkugelung des Gelenkes immer noch in einer schlechten Gelenkstellung, so dass die operative Versorgung dringlich erforderlich war.

Die operative Versorgung erfolgte über die offene Rekonstruktion der Coronoidtrümmerfraktur mit einer speziellen Abstützplatte und der Naht der innen- und außenseitigen Bänder des Ellenbogens mit Titanankern.

Fall 3

Zusätzlich kann zur Sicherung eines sehr instabilen Ellenbogens die Anlage eines speziellen Bewegungsfixateurs notwendig sein. Das äußere stabilisierende Gestänge mit eingebautem Rotationszentrum über der Achse des Ellenbogendrehzentrums ermöglicht eine sofortige Mobilisation des Gelenkes durch den Patienten und verhindert dadurch drohende Bewegungseinschränkungen und sichert die Rekonstruktion der Bänder und des Knochens.

Der Bewegungsfixateur, sowie die Wunden werden vom Patienten und vom Arzt gepflegt. Die Entfernung des Fixateurs erfolgt in der Regel nach 6 Wochen und kann ambulant ohne Narkose durchgeführt werden.