Endoskopie

Wir freuen uns, dass Sie sich für die Endoskopie am RKH Klinikum Ludwigsburg interessieren. Im Folgenden informieren wir Sie über die bei uns durchgeführten Untersuchungen und Eingriffe und stellen Ihnen Informationen rund um Ihren Aufenthalt bei uns bereit.

Die Endoskopie am RKH Klinikum Ludwigsburg gehört zu den größten in Baden-Württemberg. Wir versorgen die Patienten des Landkreises sowie des RKH Klinikums Ludwigsburg und sind zudem zentrale Anlaufstelle für komplexe endoskopische Eingriffe innerhalb der RKH Kliniken. Hierfür steht rund um die Uhr ein kompetentes Team inklusive der notwendigen Ausstattung bereit. Wir bieten die komplette Bandbreite endoskopischer Eingriffe im Magen-Darm-Trakt an. Bronchoskopische Untersuchungen erfolgen durch die Klinik für Pneumologie.

Wir arbeiten eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Onkologie, Chirurgie und Radiologie sowie der Notaufnahme und Anästhesie- und Intensivmedizin zusammen. So können wir Sie sowohl bei geplanten Eingriffen als auch im Notfall optimal versorgen.

Unser ärztliches und pflegerisches Personal nimmt regelmäßig an Fortbildungen und Kongressen teil und wir beteiligen uns aktiv an Studien auf dem Gebiet der Endoskopie. Insgesamt bieten wir Ihnen eine Behandlung nach neuesten Erkenntnissen und mit modernsten Methoden an.

Ihre ambulante Untersuchung bei uns

Viele Untersuchungen und auch kleinere Eingriffe können wir ambulant durchführen. Das heißt, Sie können nach einer entsprechenden Überwachung anschließend wieder nach Hause gehen. Typischerweise können sowohl Magen- und Darmspiegelung ambulant durchgeführt werden, sofern kein größerer Eingriff während der Untersuchung erfolgt. Auch endosonographische Untersuchungen können in vielen Fällen ambulant durchgeführt werden.

Termine für ambulante Untersuchungen können Sie über den Stützpunkt Endoskopie vereinbaren.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Terminen zunächst um den Termin für das Vorgespräch handelt, den eigentlichen Untersuchungstermin vereinbaren wir im Anschluss an das Gespräch.

Notwendige Unterlagen

Bitte bringen Sie die folgenden Unterlagen zum Vorgespräch mit:

  • Überweisung vom Hausarzt oder Facharzt für Gastroenterologie (Details hierzu erhalten Sie im Rahmen der telefonischen Terminvereinbarung)
  • Ihre Krankenkassenkarte
  • Befunde vorhergehender endoskopischer Untersuchungen (falls möglich mit Bildern) und den zugehörigen mikroskopischen Befunden von entnommenen Proben (Histopathologische Befunde)
  • Befunde von Computertomographie (CT), Kernspinntomographie (MRT), etc.
  • Eine aktuelle Medikamentenliste

Befunde von Untersuchungen, die bei uns im Klinikum (oder einem anderen RKH Krankenhaus) erhoben wurden, müssen Sie nicht mitbringen. Auf diese können wir digital zugreifen.

Aufklärungsgespräch

In einem kurzen Aufklärungsgespräch werden Sie von unseren ärztlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen über den geplanten Eingriff aufgeklärt und Sie können Ihre Fragen zu der geplanten Untersuchung stellen. Am Ende des Aufklärungsgesprächs vereinbaren wir zusammen mit Ihnen den Termin für die Untersuchung.

Vorbereitung auf den Eingriff

Zum geplanten Untersuchungstermin müssen Sie in aller Regel nüchtern erschienen. Dabei gelten die folgenden Zeitfristen:

  • Magenspiegelung und Endosonographie: Letzte Mahlzeit am Vorabend, Trinken bis Mitternacht möglich. Das Trinken von wenigen Schlucken Wasser (ggf. mit Tabletteneinnahme) am Morgen der Untersuchung ist möglich.
  • Darmspiegelung: Die Vorbereitung zur Darmspiegelung beinhaltet die korrekte Einnahme des Abführmittels sowie die Einhaltung bestimmter Ernährungsregeln an den Tagen vor der Untersuchung. Hierzu erhalten Sie im Rahmen des Vorgesprächs ein Informationsblatt.

Überwachung nach dem Eingriff

Sofern eine Sedierung erfolgt ist, überwachen wir Sie anschließend in unserem Aufwachraum. Sobald die Wirkung der Schlafmittel ausreichend abgeklungen ist, können Sie sich umziehen und im Wartebereich Platz nehmen bis wir Sie zum Entlassgespräch aufrufen.

Entlassgespräch und Nachsorge

Zum Abschluss ihres ambulanten Untersuchungstermins erfolgt ein ärztliches Entlassgespräch. Dort erfahren Sie das Ergebnis der Untersuchungen und ob ggf. weitere Untersuchungen oder Therapien notwendig sind. Ggf. erhalten Sie hierfür auch direkt die notwendigen Termine.

Nach ambulanten Untersuchungen mit kleineren Eingriffen rufen wir Sie am Nachmittag der Untersuchung sowie am Folgetag an, um uns nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Außerdem erhalten Sie in dieses Fällen ein Merkblatt mit wichtigen Verhaltensregeln.

Bitte beachten Sie: Sofern Sie eine Schlafspritze (Sedierung) für die Untersuchung erhalten haben, dürfen Sie anschließend nicht selbst aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.

Planung eines stationären endoskopischen Eingriffs

Bestimme endoskopische Eingriffe erfordern eine, in aller Regel kurze, stationäre Behandlung. Auch in diesen Fällen besprechen wir alles Wichtige vorab mit Ihnen. Dazu erhalten Sie von uns einen Termin in unserer vorstationären Sprechstunde. Am Ende dieses Gesprächs, erhalten Sie Ihren Aufnahmetermin.

Termine für komplexe endoskopische Eingriffe und stationäre Behandlungen können Sie unter der Telefonnummer unserer vorstationären Sprechstunde vereinbaren.

Bitte planen Sie für Ihren vorstationären Termin etwa 1,5 – 2 Stunden ein.

Notwendige Unterlagen

Bitte bringen Sie die folgenden Unterlagen zum Vorgespräch mit:

  • Einweisung vom Hausarzt
  • Ihre Krankenkassenkarte
  • Befunde vorhergehender endoskopischer Untersuchungen (falls möglich mit Bildern) und den zugehörigen mikroskopischen Befunden von entnommenen Proben (Histopathologische Befunde)
  • Befunde von Computertomographie (CT), Kernspinntomographie (MRT), etc.
  • Eine aktuelle Medikamentenliste

Befunde von Untersuchungen, die bei uns im Klinikum (oder einem anderen RKH Krankenhaus) erhoben wurden, müssen Sie nicht mitbringen. Auf diese können wir digital zugreifen.

Vorstellung in der Patientenaufnahme

Bitte stellen Sie sich 30 Minuten vor Ihrem Termin bei uns in der Patientenaufnahme (im Erdgeschoss neben dem Haupteingang) vor. Dort erfolgen alle notwendigen administrativen Vorbereitungen Ihres Aufenthalts. Im Anschluss melden Sie sich bitte am Stützpunkt Endoskopie.

Arztgespräch

Im Rahmen eines etwa 30-minütigen Gesprächs besprechen wir mit Ihnen alle Fragen rund um den geplanten Aufenthalt und klären Sie über notwendige Eingriffe auf. Das Gespräch umfasst zudem eine kurze körperliche Untersuchung und eine Blutentnahme.

Planung und Vorbereitung des stationären Aufenthalts

Nach Abschluss des Arztgesprächs werden wir anhand der uns dann vorliegenden Informationen Ihren Aufenthalt mit allen notwendigen Untersuchungen planen. Sie erhalten dann auch Ihren Aufnahmetermin. Diesen versuchen wir bestmöglich mit Ihnen abzustimmen.

Falls zur Vorbereitung Ihres Aufenthalts besondere Maßnahmen notwendig sind, wie z.B. das Pausieren bestimmter Medikamente oder Abführmaßnahmen für eine Darmspiegelung, erhalten Sie auch hierzu alle notwendigen Informationen.

Endoskopische Untersuchungen

Magenspiegelung

Als Magenspiegelung (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, kurz ÖGD) bezeichnet man die endoskopische Untersuchung des oberen Anteils des Verdauungstrakts. Dabei werden Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm beurteilt. Zudem können therapeutische Eingriffe, wie die Behandlung von akuten Blutungen oder die Abtragung von verändertem Gewebe erfolgen. Die Untersuchung erfolgt entweder ambulant oder im Rahmen eines stationären Aufenthalts, je nach erforderlichem Eingriff. Zumeist wird sie in Sedierung durchgeführt. In einzelnen Fällen kann aber auch eine Betäubung des Rachens ausreichend sein.

Darmspiegelung

Bei der Darmspiegelung werden der komplette Dickdarm und der unterste Anteil des Dünndarms (sog. Ileokoloskopie) beurteilt. Besondere Bedeutung hat die Darmspiegelung in der Darmkrebs-Vorsorge. Der häufigste Eingriff während einer Darmspiegelung ist die Abtragung von Polypen, also von Vorstufen des Darmkrebses. Hierzu stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.

Die Vorbereitung des Darms mittels Abführmaßnahmen ist notwendig damit die Darmschleimhaut gut beurteilt werden kann. Auch die Darmspiegelung kann je nach Fragestellung ambulant oder stationär sowie mit oder ohne Sedierung („Schlafspritze“) durchgeführt werden.

Dünndarmdiagnostik

Der Dünndarm, also der Abschnitt des Darms zwischen Magen und Dickdarm, ist mit herkömmlichen Methoden nur zu geringen Anteilen einzusehen. Eine endoskopische Diagnostik des Dünndarms ist häufig spezielleren Fragestellungen vorbehalten. Als „einfachstes“ Verfahren steht die Kapselendoskopie zur Verfügung, bei der eine Videokamera in der Größe einer Tablette geschluckt wird. Diese nimmt Bilder aus dem Dünndarm auf und sendet sie an einen Empfänger, der während der Untersuchung am Körper getragen wird. Sollte sich hierbei ein auffälliger Befund zeigen, kann der Dünndarm auch mittels einer Spiegelung eingesehen werden. Unsere Klinik verfügt über eine motorisierte Spiralenteroskopie. Dies stellt derzeit wahrscheinlich die modernste Methode zur Untersuchung des Dünndarms dar.

Endosonographie

Bei der Endosonographie (EUS) handelt es sich um eine Kombination aus Endoskopie und Ultraschall (=Sonographie), also eine Ultraschalluntersuchung im Inneren des Körpers. Wir nutzen diese in Speiseröhre und Magen, sowie zur Beurteilung von Bauchspeicheldrüse und Gallenwegen. Die Untersuchung läuft für Sie ähnlich ab wie eine Magenspiegelung. Eine reine lokale Betäubung des Rachens ist hierbei aber nicht ausreichend und die Untersuchung erfolgt in Sedierung. Eine Endosonographie kann häufig auch ambulant durchgeführt werden. Es können auch Punktionen zur mikroskopischen Untersuchung von Gewebe erfolgen oder Eiteransammlungen (=Abszesse) entlastet werden.

Gallenwegs- und Pankreasdiagnostik: ERCP und PTCD

Die ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie) dient der Darstellung der Gallenwege und des Gangs der Bauchspeicheldrüse. Diese Untersuchung wird unter anderem durchgeführt bei Gallensteinen in den Gallenwegen, Engstellen oder bei der akuten oder chronischen Pankreatitis. Häufig kann dann auf endoskopischen Weg auch eine Behandlung durchgeführt werden. Dazu gehören die Entfernung von Steinen, die Aufdehnung von Engstelle oder das Einsetzten von Stents. Dies erfolgt unter Röntgenkontrolle. Bei bestimmten Fragestellungen kann mit einem Spezialendoskop aber auch in die Gallenwege, bzw. den Bauchspeicheldrüsengang geguckt werden (sog. Cholangioskopie bzw. Pankreatikoskopie). Diese Untersuchungen laufen für Sie ähnlich ab wie eine Magenspiegelung: Das Endoskop wird in Sedierung ebenfalls über den Mund eingeführt und die Gallenwege werden über Ihre Mündung im Zwölffingerdarm angeschaut.

Die PTC (perkutane transhepatische Cholangiographie) dient ebenfalls der Darstellung der Gallenwege. Der Eingriff erfolgt allerdings nicht von innen über den Zwölffingerdarm, sondern von außen. Die PTC wird angewendet, falls es in seltenen Fällen nicht möglich ist, die Gallenwege über eine ERCP zu erreichen. Über einen kleinen Stich durch die Haut können auch bei diesem Verfahren Eingriffe an den Gallenwegen vorgenommen werden und z.B. Stents eingelegt werden. Außerdem können Drainagen zur Galleableitung nach außen eingelegt werden (sog. PTCD).

Funktionsdiagnostik

Bei Verdacht auf Sodbrennen und Refluxerkrankung, sowie bei Störungen der Ösophagusmotilität (z.B. Achalasie) bieten wir die 24-Stunden pH-Metrie zur Säuremessung in der Speiseröhre sowie eine Druckmessung in der Speiseröhre (=Manometrie) an.

Darüber hinaus können verschiedene Atemtests durchgeführt werden.

Endoskopische Behandlungsverfahren

Blutstillung

Wir führen an unserer Klinik alle gängigen Blutstillungsverfahren durch. Dazu zählen unter anderem klassische endoskopische Clips, aber auch größere Clips, die auf das Endoskop aufgesteckt werden (sog. Over-The-Scope-Clip, OTSC).  Unsere Abteilung hat wissenschaftlich maßgeblich zur Erforschung des OTSC zur Blutstillung beigetragen. Diese Verfahren, sowie alle weiteren Verfahren zur Blutstillung, stehen rund um die Uhr zur Verfügung.

Die Liste der bei uns eingesetzten Verfahren umfasst:

  • Clips
  • Injektionsverfahren
  • Koagulationsverfahren, inkl. APC (Argon-Plasma-Coagulation)
  • Therapie der Varizenblutung mittels Gummibandligatur, Injektion von Histoacryl und die Einlage eines speziellen Stents („DANIS-Stent“), sowie die TIPS-Anlage (s.u.)

Entfernung von Polypen und Karzinomen

In unserer Abteilung nutzen wir alle verfügbaren endoskopischen Resektionsverfahren, von der einfachen Abtragung kleinster Polypen mit der Zange (Zangenektomie), über die Schlingenresektion (EMR: endoskopische Mukosaresektion) bis hin zur komplexen Entfernung von größeren Polypen oder Frühkarzinomen. Zu diesen komplexeren Verfahren gehören die endoskopische Submukosadissektion (ESD) und die Vollwandresektion mit dem FTRD-System (Full-Thickness Resection Device). Gerade die Verwendung des FTRD wurde von unserer Klinik in zahlreichen Studien wissenschaftlich untersucht. Darüber hinaus führen wir in einzelnen Fällen auch noch speziellere Verfahren durch (z.B. Resektionen in Tunneltechnik in der Speiseröhre).

Die Liste der bei uns eingesetzten Verfahren umfasst:

  • Zangenektomie
  • Kaltschlingenresektion (Cold-snare Polypektomie)
  • Endoskopische Mukosaresektion (EMR)
  • Endoskopische Submukosadissektion (ESD)
  • Endoskopische Vollwandresektion mittels FTRD oder in Einzelfällen unter Verwendung eines speziellen Nahtgeräts
  • Resektionsverfahren in Tunnelungstechnik (u.a. STER)

Punktionen

Im Rahmen einer Endosonographie führen wir Punktionen von Organen und Lymphkoten zur Gewinnung von Gewebematerial für die feingewebliche Untersuchung durch. Hierzu stehen spezielle Nadeln zur Verfügung. Mit Hilfe der Endosonographie können auch Eiteransammlungen nach Operationen oder im Rahmen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung entlastet werden (s. u.).

Behandlung von Engstellen

Gutartige und Bösartige Engstellen im Magendarmtrakt behandeln wir erfolgreich mittels Dilatation oder Bougierung oder legen in geeigneten Fällen auch Stents ein.

Die Liste der bei uns eingesetzten Verfahren umfasst:

  • (Ballon-)Dilatation
  • Bougierung
  • Einlage von Metallstents

Behandlung von Perforationen

In seltenen Fällen kann es zum Auftreten von Perforationen im Magen-Darm-Trakt kommen. Dabei handelt es sich um Verletzungen der Wand. Diese können teilweise mittels großer Clips (OTSC) verschlossen oder mit Hilfe eines Metallstents überbrückt werden. Zudem kommt in diesen Fällen auch eine endoskopische Unterdrucktherapie in Frage, mit der sehr gute Ergebnisse erzielt werden können.

Endoskopische Therapie von Erkrankungen der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse

Im Rahmen einer ERCP (oder PTCD) bieten wir das komplette Spektrum endoskopischer Interventionen an den Gallenwegen und der Bauchspeicheldrüse an. Dazu zählt die Entfernung von Steinen, die Behandlung von gut- und bösartigen Engstellen, aber auch die endoskopische Diagnostik der Gallenwege (Cholangioskopie) und der Bauchspeicheldrüse (Pankreatikoskopie).

Die Liste der bei uns eingesetzten Verfahren umfasst:

  • Steinentfernung mit Ballonkatheter oder Dormiakörbchen, sowie die mechanische und elektrohydraulische Lithotripsie
  • Therapie von Engstellen mittels Dilatation oder Einlage von Metall- oder Plastikstents zur Therapie von
  • Probenentnahme aus dem Gallengang
  • Photodynamische Therapie (PDT) und Radiofrequenzablation (RFA) zur Therapie bösartiger Tumoren der Gallenwege
  • Spiegelung der Gallenwege und des Gangs der Bauchspeicheldrüse (Cholangioskopie und Pankreatikoskopie) mit speziellen Endoskopen

Therapie des Barrettösophagus

Wir bieten das komplette endoskopische Spektrum zur Behandlung des Barrettösophagus an. Neben den oben genannten Verfahren zur Entfernung von Veränderungen (z. B. EMR und ESD), führen wir auch die Verödung der veränderten Schleimhautdurch. Hierzu kann entweder eine Radiofrequenzablation (RFA, BARRX-System) oder eine Verödung mit APC (Argon-Plasma-Coagulation) erfolgen.

Therapie des Zenker-Divertikels

Wir führen die endoskopische Behandlung des Zenker-Divertikels durch. Hierzu verwenden wir entweder die klassische endoskopische Divertikulotomie oder die sogenannte als Sonderform der POEM-Technik (s. unten). Mit beiden Verfahren können sehr gute Ergebnisse erzielt werden.

Therapie der Achalasie, inkl. Perorale Endoskopische Myotomie (POEM)

Wir bitten sämtliche endoskopische Therapieverfahren zur Behandlung der Achalasie an. Neben der pneumatischen Dilatation mit einem speziellen Ballonkatheter und der Injektion von Botox, umfasst dies insbesondere die sogenannte Perorale Endoskopische Myotomie (POEM). Dabei wird während einer Magenspiegelung - unter Verwendung einer speziellen Tunnelungstechnik - ein Teil des Muskels am Übergang von Speiseröhre zum Magen durchtrennt. Dies führt zu einer verbesserten Passage der Nahrung von der Speiseröhre in den Magen und bedeutet für vielen Patienten eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden.
Mit ähnlichen Verfahren können auch Probleme bei der Magenentleerung (sog. G-POEM) oder das Zenker-Divertikel (Z-POEM) behandelt werden. Auch die endoskopische Resektion von bestimmten Tumoren in der Speiseröhre basiert auf dieser Technik (sog. POET oder STER).

Anti-Reflux-Therapie

Bei sorgfältig ausgewählten Patienten und Patientinnen kann eine endoskopische Therapie bei Sodbrennen (Refluxerkrankung) erfolgen. Hierzu verwenden wir das GERDX-System und auf endoskopischen Weg eine Verengung des Übergangs von Magen zur Speiseröhre zu erzielen und so das Aufstoßen von Säure (Reflux) und Sodbrennen zu lindern.

Endoskopische Gastroenterostomie

Bei diesem sehr neuen Verfahren wird auf endoskopischem Weg eine Kurzschlussverbindnug zwischen Magen und Dünndarm geschaffen. Damit können insbesondere bösartige Engstellen Stenosen im Bereich des Magens und Zwölffingerdarm sehr erfolgreich behandelt werden.

Endoskopische Therapie der nekrotisierenden Pankreatitis

Bei schweren Fällen einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung kann es selten zur Ausbildung von sogenannten Pseudozysten („abgekapselte Flüssigkeitsansammlungen“) oder Nekrosen („abgestorbenes Gewebe“) kommen, die sich zudem infizieren können. Häufig ist hier eine endoskopische Therapie möglich. Dazu können diese Zysten oder Nekrosen in den Magen abgeleitet werden. Dies erfolgt mittels Endosonographie und Punktion der Zyste, bzw. Nekrose. Bei Vorliegen einer Nekrose kann das abgestorbene und infizierte Gewebe anschließend auf endoskopischem Weg entfernt werden und in vielen Fällen eine Operation vermieden werden.

Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt (TIPS)

In der Endoskopie erfolgt auch die Anlage von transjugulären intrahepatischen portossytemischen Shunts (TIPS). Diesbezüglich sind wir eines der größten Zentren in Deutschland.

Ein TIPS wird zur Behandlung von Komplikationen der Leberzirrhose eingesetzt. Hierbei handelt es sich um einen in die Leber implantierten Metallstent. Dieser eignet sich zur Behandlung von Bauchwasser (Aszites) sowie von Blutungen aus Krampfadern, vor allem in der Speiseröhre (Varizenblutung). Unser Zentrum ist sehr erfahren in der TIPS-Anlage und wir setzten dieses Verfahren nicht nur bei Patienten mit Leberzirrhose ein, sondern als eines von wenigen Zentren auch zur Behandlung von Gefäßverschlüssen (Thrombosen) der Pfortader.

Ablauf der TIPS-Anlage

Es handelt sich um einen minimal-invasiven Eingriff, der entweder in tiefer Sedierung oder in Vollnarkose durchgeführt wird. Für den Eingriff wird die Halsvene punktiert (transjugulär) und alle notwendigen Instrumente werden über diesen Zugang eingebracht. Neben der kleinen Einstichstelle am Hals entstehen sonst keine Wunden. Der Eingriff erfolgt mit verschiedenen Kathetern unter Röntgenkontrolle. Die Herstellung der Verbringung von unterer Hohlvene bzw. Lebervene zur Pfortader erfolgt unter zusätzlicher Ultraschallkontrolle. Während des Eingriffs können Umgehungskreisläufe, die Krampfadern in Speiseröhre oder Magen mit Blut versorgen, verschlossen werden. Zum Abschluss erfolgt die Einlage eines mit einer speziellen Membran beschichteten Metallstents. Die Punktionsstelle am Hals wird anschließend mit einem Pflaster verschlossen.

Im Anschluss an den Eingriff werden Sie in aller Regel nach wenigen Stunden auf Normalstation verlegt und verbleiben dann noch einige Tage zur Überwachung im Krankenhaus.

Planung des Eingriffs ("Vorgespräch")

Vor dem Krankhausaufenthalt besprechen wir den Eingriff mit Ihnen im Rahmen eines vorstationären, ambulanten Gesprächs. Hier prüfen wir die Indikation und kontrollieren, ob ein TIPS für Sie die richtige Therapie darstellt. Außerdem haben Sie hier die Gelegenheit Ihre Fragen zum Eingriff zu stellen.

Sollte bei Ihnen die Indikation für eine TIPS-Anlage bestehen, können Sie einen Termin in unserer vorstationären Sprechstunde vereinbaren.

Nachsorge

Die Funktion des Shunts muss im Rahmen der Nachsorge innerhalb des ersten Jahres nach 3, 6 und 12 Monaten kontrolliert werden. Später reichen dann Kontrollen in halbjährlichen Abständen aus. Zur Kontrolle wird eine spezielle Ultraschall-Untersuchung (Doppler/ Duplex) eingesetzt. Diese kann ambulant erfolgen.

Termine zur Nachsorge können über den Stützpunkt Endoskopie vereinbart werden.

Besonderheit: Transjuguläre Leberbiopsie

Bei der transjugulären Leberbiopsie wird über einen in die Halsvene („transjugulär“) eingebrachten Katheter eine Lebervene betrachtet. Mit Hilfe eines speziellen Punktionsbesteckes wird dann die Leber punktiert und ein Gewebezylinder entnommen. Das Verfahren bietet gegenüber der konventionellen Punktion „von außen“ den Vorteil, dass die Leberkapsel nicht verletzt wird und das Risiko für Blutungen reduziert wird. Diese aufwändigere Methode kommt vor allem bei Risiko-Patienten mit eingeschränkter Blutgerinnung zum Einsatz.

Studien

Die Teilnahme an Klinischen Studien ist für uns sehr wichtig und wir sind auf dem Gebiet der Endoskopie eines der wissenschaftlich aktivsten Zentren in Deutschland. Wir nehmen sowohl an deutschlandweiten oder internationalen Studien teil und führen in Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern auch eigene Studien durch. Wir können Ihnen daher immer eine Behandlung nach neuesten Erkenntnissen anbieten und haben viel Erfahrung auch in der Anwendung neuer Therapieverfahren.

Für die Durchführung der Studien erfolgt eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern der Endoskopie und dem Zentralen Studienmanagement. Dort finden Sie auch weitere Informationen zu aktuellen Studien in der Endoskopie.

Bei Fragen zu den Studien in der Endoskopie wenden Sie sich bitte an Juliane Behn (Leiterin Zentrales Studienmanagement). Ihre Kontaktdaten finden Sie hier.

Wichtigste Veröffentlichungen

In den vergangenen Jahren wurden regelhaft aktuelle Erkenntnisse aus Studien, an denen unser Zentrum teilgenommen hat, in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht. Eine Liste mit allen Publikationen können sie auf PubMed einsehen.