Die beiden neuen Chefärzte am RKH Klinikum Ludwigsburg sind gleichzeitig die dienstjüngsten: Der 42-jährige Gynäkologe Professor Dr. Sebastian Berlit sowie der 50-jährige Anästhesiologe und Intensivmediziner Prof. Dr. Marc Moritz Berger haben ihre Tätigkeit in Ludwigsburg aufgenommen und wurden am 13. November offiziell begrüßt. Die Freude bei Anne Matros, Regionaldirektorin der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim, Prof. Dr. Thomas Schiedeck, Sprecher der Chefärzte und Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie am RKH Klinikum Ludwigsburg, und Dr. Carola Maitra, Vorsitzende der Ärzteschaft Ludwigsburg, war groß, dass zwei derart renommierte Mediziner nach Ludwigsburg gewechselt sind. Beide kommen von Universitätskliniken, wo sie auch Lehrtätigkeiten ausüben.
Prof. Dr. Marc Moritz Berger leitet seit 1. November als Ärztlicher Direktor die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am RKH Klinikum Ludwigsburg. Er folgt somit auf den im Herbst vergangenen Jahres unerwartet verstorbenen Prof. Dr. Götz Geldner. Berger würdigte seinen Vorgänger als außergewöhnlichen Menschen, der das Klinikum und die deutsche Anästhesiologie nachhaltig geprägt habe. Dessen Nachfolge anzutreten, bezeichnete er als „große Verantwortung, Verpflichtung und Ehre“. Berger dankte überdies dem Einsatz des Oberarztes Dr. Udo Schwarz, der ein Jahr lang die Klinik interimsweise geleitet hatte, und dem gesamten Team. Eine Besonderheit: Bergers wissenschaftlicher Fokus liegt in klinischen Outcome-Studien sowie der Alpin- und Höhenmedizin, in deren Bereich er mit verschiedenen internationalen Wissenschaftspreisen ausgezeichnet wurde. Professor Dr. Schiedeck verwies in diesem Zusammenhang mit einem Augenzwinkern auf die durchaus reizvollen Steillagen-Weinberge im Landkreis Ludwigsburg. Berger bezeichnete es als wichtiges Ziel, die Herausforderungen der Zukunft anzupacken und seine Klinik auf Veränderungsprozesse vorzubereiten. An der Seite seines neuen Teams setze er dabei auf eine verlässliche und vertrauensvolle interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit, unter anderem mit den niedergelassenen Kollegen und der Kreisärzteschaft.
Der Jüngste im Bunde der Chefärzte am RKH Klinikum Ludwigsburg ist Prof. Dr. Sebastian Berlit, der auf Prof. Dr. Wolfgang Heyl als Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe folgt. Berlit bezeichnete die operative onkologische Gynäkologie als sein Steckenpferd. So erhielt er im Frühjahr mit dem MIC III-Zertifikat die höchstmögliche Auszeichnung, die nur an langjährige Operateure verliehen wird, die die Entwicklung der minimalinvasiven Chirurgie im Bereich der Gynäkologie mitbestimmen. Von über 19 000 Fachärzten ist er damit einer von rund 120 entsprechend zertifizierten Operateuren in Deutschland. „Der Teamspirit ist mir wichtig“, betonte der neue Chefarzt und dankte dem leitenden Oberarzt Jacek Krzechki, der interimsweise die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe geleitet hatte, und dem gesamten Team für dessen Einsatz. Berlits Vision: Der Ausbau der operativen gynäkologischen Onkologie und Aufbau eines interdisziplinären Beckenbodenzentrums zusammen mit der Allgemeinchirurgie und der Urologie.
Infobox Professor Dr. Marc Berger:
Medizinstudium in Göttingen, Sheffield und Zürich. Ausbildung zum Facharzt für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Heidelberg. 2010 Ernennung zum Oberarzt, 2011 Habilitation, 2013 stellvertretender Vorstand der Klinik für Anästhesiologie am Uniklinikum Salzburg, 2020 Wechsel an das Universitätsklinikum Essen und zuletzt stellvertretender Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Im Oktober 2020 Ernennung zum außerplanmäßigen Professor. Er verfügt über die Zusatzbezeichnungen Intensivmedizin, Notfallmedizin und Spezielle Schmerztherapie sowie über einen Masterabschluss in Health Care.
Infobox Professor Dr. Sebastian Berlit:
Medizinstudium in Hamburg und Auslandssemester in Buenos Aires. Ausbildung zum Facharzt in der Frauenklinik der Medizinischen Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg. 2015 Ernennung zum Oberarzt, 2016 Habilitation, 2018 Verleihung der „Außerplanmäßigen Professur“ für das Fach Gynäkologie und Geburtshilfe und stellvertretender Klinikdirektor der universitären Frauenklinik. Ab 2019 Stellvertretender Ärztlicher Direktor. Seit 2011 Wissenschaftliche Publikationen und Lehrtätigkeit sowie mehrere nationale Preise der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. 2023 höchste Zertifizierung der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie.