Pressemitteilung

Schonende Nasennebenhöhlenoperation dank Navigationssoftware

HNO-Belegärzte des Ludwigsburger Klinikums stellen Studienergebnisse in Chicago/USA vor

Die Nasennebenhöhlenentzündung – fachmännisch als Sinusitis bezeichnet - gehört zum Alltag eines Hals-Nasen-Ohrenarztes. Vor allem in den Wintermonaten, wenn Viren und Bakterien Hochsaison haben und Atemwegserkrankungen die Runde machen, sind die Wartezimmer voll mit Betroffenen, die an einer akuten oder chronischen Nasennebenhöhlenerkrankung leiden. In manchen Fällen bleibt bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen nur noch der Ausweg einer Operation, um die Betroffenen dauerhaft von ihrem Leid zu befreien. Eine größere Herausforderung für den HNO-Arzt sind die selteneren Tumorerkrankungen in den Nasennebenhöhlen. Doch bei allen Operationen im Schädelbereich, wo sich wichtige Nerven, Blutgefäße und Sinnesorgane befinden, ist eine schonende Operation von großer Bedeutung. Hierbei ist für den Operateur eine computergesteuerte Navigationssoftware hilfreich, die quasi eine innere Landkarte des Operationsumfelds zeichnet. Dazu wird vor der Operation eine Computertomographie-Aufnahme (CT-Aufnahme) des Schädels angefertigt und in eine Planungssoftware eingelesen. Der Operateur kann auf dieser Grundlage den Eingriff vorher planen und hat während des Eingriffs neben dem Videobild seiner Operationsinstrumente auf einem Computermonitor eine Übersicht über die genaue Anatomie des Patienten. Diese Informationen über den gesamten Bereich des Gehirns, der Augen, Nerven und Gefäße ermöglicht ihm ein präzises, millimetergenaues Operieren.
 
Die Belegklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im RKH Klinikum Ludwigsburg hat hiermit schon viele Jahre Erfahrungen gesammelt und darf am 16. Mai die Ergebnisse einer mehrjährigen Studie bei einer internationalen Konferenz von neun amerikanischen Fachgesellschaften mit rund 2.200 Mitgliedern im Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in Chicago/USA vorstellen. Dr. Thomas Breinlich, Belegarzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im RKH Klinikum Ludwigsburg, und Dr. Valentin Breinlich, Oberarzt in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie im Siloah St. Trudpert Klinikum in Pforzheim, werden vor dem Fachpublikum ihre Erfahrungen mit der Navigationschirurgie im Bereich der Operationen bei chronischen Nebenhöhlenentzündungen und Tumorerkrankungen der inneren Nase und Nasennebenhöhlen vorstellen. Die beiden Fachärzte werden darlegen, dass durch die Navigationschirurgie die Operationszeit im Vergleich zur herkömmlichen Operationsmethode zwar um etwa fünf Minuten länger ist, das Ergebnis aber besser und die Komplikationsrate geringer ist. „Die computerbasierte Navigation ist insbesondere bei schwierigen Fällen wie Nachoperationen oder Tumorerkrankungen ein wichtiges technisches Hilfsmittel zur besseren Orientierung. Die Vermeidung schwerwiegender Komplikationen bei einer Operation in der Nähe der Augen und des Gehirns ist viel wichtiger als ein leicht erhöhter Zeitbedarf“, so der HNO-Facharzt und Belegarzt Dr. Thomas Breinlich.
 
Dr. Thomas Breinlich, der während seines Medizinstudiums ein Jahr in den USA studierte, ist seit 1997 Mitglied der American Academy of Otolaryngology-Head and Neck Sorgery (AAO-HNS), mit rund 12.000 Mitgliedern die weltweit größte Fachgesellschaft im Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Die Navigationschirurgie hatte er bereits 2011 im RKH Klinikum Ludwigsburg eingeführt. In der Belegklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im RKH Klinikum Ludwigsburg, in der drei niedergelassene HNO-Ärzte tätig sind, werden pro Jahr rund 150 Operationen im Bereich der Nasennebenhöhlen durchgeführt.
 
Foto: RKH Klinikum Ludwigsburg