Pressemitteilung

RKH Krankenhaus Mühlacker: Innovationen zur körperlichen Entlastung von Pflegepersonal

Gemeinsames Projekt der Fakultät Technik der Hochschule Pforzheim mit den RKH Enzkreis-Kliniken

Die beiden Studenten der Hochschule Pforzheim, Lukas Hoffmann (rechts) und Florian Lueb (Mitte) verschafften sich einen Einblick in die Ausstattung und Abläufe auf Station.

Es ist nichts Neues: durch das Arbeiten im Stehen, das Heben und Tragen schwerer Lasten und das Lagern von Patienten sind Beschäftigte in Pflegeberufen einer erhöhten körperlichen Belastung ausgesetzt. Viele von ihnen leiden früher oder später an Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparats. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts der Fakultät Technik, Fachbereich Maschinenbau/Produktentwicklung der Hochschule Pforzheim mit den RKH Enzkreis-Kliniken sollen nun technische Innovationen entwickelt werden, um die Pflegekräfte körperlich zu entlasten.

Maschinenbau-Studenten an der Hochschule Pforzheim behandeln im Rahmen einer interdisziplinären Projektarbeit unter Leitung von Professor Dr.-Ing. Herbert Emmerich das Thema „Automatisierungstechnik im Krankenhaus- und Pflegebereich“. In Kooperation mit den RKH Enzkreis-Kliniken sollen dabei Optimierungspotentiale zur körperlichen Entlastung des Pflegepersonals im Bereich der Intensivmedizin analysiert werden. „Ziel unserer Arbeit ist die Identifikation von Potentialen zur Unterstützung und Entlastung im Arbeitsalltag der Pflege sowie im Krankenhaus“, sagt Professor Dr.-Ing. Herbert Emmerich, Dozent im Fachbereich Maschinenbau/Produktentwicklung und Leiter des Steinbeis Transferzentrums für Produktion und Organisation. Das Ergebnis soll ein anzustrebender Maßnahmenkatalog sein, der als Leitfaden für ein Pflichtenheft für die Entwicklung zukünftiger Unterstützungssysteme sowie einer neuen Generation von Krankenbetten dienen kann.

Dazu haben Studenten der Hochschule den Arbeitsalltag im Krankenhaus bei einem kurzen Praktikum kennengelernt. Neben einem Einblick in die Ausstattung und die Abläufe vor Ort in der Klinik wurden die Erfahrungen mit patientennahen technischen Assistenzsystemen, die Potentiale zur Entlastung des Pflegepersonals durch technische Assistenzsysteme und die Einschätzung der Wichtigkeit von technischen Assistenzsystemen nach dem Bereich der Pflegebedürftigkeit ermittelt. „Wir wollen durch diesen Besuch die pflegerischen Aufgaben in der Einrichtung besser kennen lernen, gerade die körperliche Belastung des Personals und den Stellenwert technischer Assistenzsysteme einschätzen können“, so Professor Emmerich weiter.

„Die wachsende Zahl an Mitarbeitenden geburtenstarker Jahrgänge, die in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen, und die im Gegenzug deutlich geringere Zahl nachrückender geburtenschwacher Jahrgänge sowie die hohen krankheitsbedingten Personalausfälle in der Pflege verstärken den ohnehin schon großen Fachkräftemangel. Da die Kliniken in Deutschland dies nicht alleine durch die Anwerbung ausländischer Fachkräfte ausgleichen können, müssen wir in Zukunft neue Wege gehen und unsere Beschäftigten in der Pflege mit innovativen technischen Assistenzsystemen unterstützen“, so Dr. Stefan Pfeiffer, Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik und Sprecher der Ärztlichen Direktoren im RKH Krankenhaus Mühlacker.