Pressemitteilung

RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe veröffentlichen Ergebnisse der medizinischen Qualität

Trotz Pandemie-Jahr 2021 stellen die Kreiskliniken transparent seine IQM Ergebnisse ins Netz

Seit 18. Mai sind die IQM Ergebnisse 2021 der RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe unter www.rkh-gesundheit.de abrufbar. Die RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe mit ihren Klinikstandorten in Bruchsal und Bretten, die seit vielen Jahren Mitglied von IQM sind, veröffentlichen im Menüpunkt „Über uns“ in der Rubrik „Qualitätsdaten“ die jeweils aktuellen Jahresergebnisse. „Unsere Ergebnisse veröffentlichen wir ganz bewusst freiwillig im Internet. Diese konsequente Transparenz setzt hierzulande Maßstäbe und ist für uns vor allem zusätzlicher Ansporn, um noch besser zu werden“, so Susanne Stalder.

Die Ergebnisse 2021 sind stark geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. COVID-19 beeinflusst seit zwei Jahren den Klinikalltag und die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Die Kliniken haben sich darauf konzentriert, die für die COVID- und Notfallversorgung notwendigen Kapazitäten vorzuhalten und die Ausnahmesituation bestmöglich zu bewältigen. Deshalb sind die Fallzahlen noch nicht wieder mit den Referenzwerten aus den Jahren vor der Pandemie vergleichbar, so dass die aktuellen IQM Ergebnisse ohne die Angabe von Ziel- und Erwartungswerten publiziert werden. Die Ergebnisse dienen als Informationsangebot und zeigen, dass auch während der Pandemie die stationäre Versorgung aller Behandelten und die kontinuierliche und transparente Beschäftigung mit der Qualität für die IQM Mitgliedskrankenhäuser im Vordergrund standen.

Die zugrunde gelegten Messgrößen greifen auf Routinedaten zurück und werden von den über 500 IQM Mitgliedskrankenhäusern aus Deutschland und der Schweiz verwendet. Die Ergebnisse stellen alle relevanten Krankheitsbilder dar. Insgesamt sind hierbei über 450 Qualitätskennzahlen für 75 relevante Krankheitsbilder und Behandlungsverfahren dargestellt. Die Kreiskliniken nutzen die IQM Methodik für ihr aktives Qualitätsmanagement. Die ständige Optimierung von Behandlungsprozessen und –ergebnissen führt zu besserer Behandlungsqualität und mehr Patientensicherheit. Auch ausgewählte COVID-19-Kennzahlen werden dargestellt. „Für uns ist die bestmögliche Qualität der medizinischen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten von besonderer Bedeutung“, so Susanne Jansen, Regionaldirektorin der RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe. „Deshalb sind wir der trägerübergreifenden Initiative Qualitätsmedizin beigetreten.“

Ein Beispiel für die sehr hohe Versorgungsqualität an den RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe ist die Versorgung von Patienten mit Gefäßverschlüssen in der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie. Die RKH Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal wies für Operationen an der großen Halsschlagader (Carotis) und der großen Bauchschlagader (Aorta) mit 0% keinerlei Sterblichkeitsrate auf und lag damit 2021 weit unter dem IQM Durchschnittswert. Auch bei den Eingriffen an den Beckenarterien, die normalerweise eine Sterblichkeit bis zu 4,9% aufweisen, verstarb in den untersuchten Indikationen kein Patient. „Für jeden Patienten das optimale OP-Verfahren zu wählen und zusammen mit den Kollegen der interventionellen Radiologie und Anästhesiologie die Patienten perfekt für die OP vorzubereiten, mit hoher Expertise die Operationen durchzuführen und optimal nach zu versorgen sind die Schlüssel für diese Ergebnisse“, so der Ärztliche Direktor der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie Dr. Nawid Banafsche.

Ein anders gelagertes Beispiel ist die Behandlung der Patienten mit schwerem Lungenversagen. Bei der Behandlung von Patienten mit schwerem Lungenversagen und längerfristiger Beatmungspflicht lag die Sterblichkeitsrate in den RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe oberhalb des Erwartungswertes. Im Jahr 2021 verstarben 47,8 % der Patienten mit dieser Diagnose, bei einem Erwartungswert von 33,7%. Hier hat insbesondere die schwere 2. und 3. Welle der Corona-Pandemie im Landkreis deutliche Spuren in den Qualitätskennzahlen der RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe hinterlassen. Über 200, meist ungeimpfte Patienten mussten auf den beiden Intensivstationen allein in 2021 behandelt werden, von denen 150 Patientinnen und Patienten ein so ausgeprägtes Lungenversagen erlitten haben, dass sie beatmet werden mussten. Über die Hälfte dieser Patienten hat die Erkrankung nicht überlebt und auch diejenigen, die es überlebt haben, sind häufig schwer und langfristig gezeichnet. „Wir hoffen immer noch sehr, dass sich der Schrecken der letzten beiden Winter nicht wiederholen wird und die vulnerablen Patientengruppen die Impfangebote noch aktiver annehmen werden. Kaum fassbar, dass noch immer zahlreiche Patientinnen und Patienten über 60 Jahre in Deutschland keinen ausreichenden Impfschutz haben, trotz der Tatsache, dass sie ohne optimalen Impfschutz viel schwerere Verläufe haben, auf die Intensivstation aufgenommen und beatmet werden müssen und viel häufiger an COVID versterben“, erklärt Professor Dr. Martin Schuster, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. „Für alle Bürgerinnen und Bürger heißt der Marschbefehl: drei Impfungen - für die Patienten über 60 Jahre und solche mit Immunsuppression sogar 4 Impfungen - um einen optimalen Impfschutz für den nächsten Winter zu haben“.