Pressemitteilung

RKH Gesundheit: Akademisierung in der Pflege und Hochschulkooperation verbessert Pflegequalität

Kooperation der RKH Gesundheit mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU)

Seit Mai 2019 kooperiert die RKH Regionale Kliniken Holding und Services GmbH (RKH) mit der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg. Ziel der Zusammenarbeit ist die gemeinsame akademische Pflegequalifizierung. Den Pflegenden aller RKH Kliniken werden damit alle Möglichkeiten der zeitgemäßen akademischen Pflegequalifikation ermöglicht, vom Bachelorabschluss bis zu spezifischen und klinisch basierten Master- und Doktoratsstudiengängen. Wichtiger Teil der Kooperation ist die Anerkennung der RKH Kliniken als Lehrkrankenhäuser für Pflegewissenschaft, um die pflegerische Versorgung nachhaltig weiterzuentwickeln. Die RKH Kliniken sind bundesweit die ersten Krankenhäuser mit dem Prädikat „Lehrkrankenhaus Pflege“ und unterstreichen damit zusätzlich die hohe Relevanz von Pflegequalität in der Gesundheitsversorgung.

Bei der Pressekonferenz am 4. August 2022 stellte Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis an der PMU, den Nutzen akademisch qualifizierter Pflegekräfte für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in den Mittelpunkt der Ausführungen. „Spitzenmedizin ist nur mit Spitzenpflege gemeinsam erreichbar“, betont Osterbrink in seinen Ausführungen.

RKH Geschäftsführer Prof. Dr. Jörg Martin lobte die Erfolge der Kooperation und hob dabei hervor: „Unsere Patienten profitieren von der Zusammenarbeit der medizinischen Berufe. Pflegende können durch ein Studium zusätzliche Kompetenzen mit in die Versorgung einbringen“.

Der Koordinator des Projekts und Leiter der RKH Akademie, Dr. Tilmann Müller-Wolff, verwies auf steigendes Interesse der RKH-Pflegekräfte am berufsbegleitenden Studium. „Wir verzeichnen seit 2019 eine jährlich steigende Zahl an Interessenten aus der Pflege. Viele studieren heute bereits ausbildungsbegleitend, aber auch für ausgebildete Pflegekräfte gibt es attraktive Studienbedingungen in der RKH“.

Dirk Geissler, Direktor für Pflege und Prozessmanagement der RKH Enzkreis-Kliniken, möchte durch die Kooperation die Attraktivität der Pflegeberufe insgesamt steigern und führt aus: „Die Kompetenzerweiterung der Pflegenden durch die Studiengänge ist eine wertvolle Ergänzung zur Pflegeausbildung und den Weiterbildungen. Dadurch können Pflegeteams mit einem Kompetenzmix auf steigende Anforderungen in der Krankenpflege reagieren“.

Wesentliche Meilensteine des Kooperationsprojekts:
2019: Aufnahme der ersten RKH-Studierenden in das Bachelorstudium Pflegewissenschaft Online
2019 - 2020: Ein Team aus Pflegewissenschaftlern der PMU und RKH entwickelt gemeinsam neue Pflegekompetenzprofile zur Abbildung der akademischen Pflegequalifikation in der Patientenversorgung
2021: Alle RKH Kliniken werden von der PMU zu Lehrkrankenhäusern für Pflegewissenschaft ernannt
2022: Erste Lehraufträge der PMU werden an RKH Mitarbeiter vergeben
2022: Erste Absolventen im Bachelorstudium Pflegewissenschaft Online
2022: Akkreditierung des gemeinsam von RKH und PMU entwickelten Bachelorstudiums Pflege impact für Pflegeauszubildende


Hintergründe zum Kooperationsprojekt
Themen wie Demographie, wissenschaftlicher Fortschritt, sektorenübergreifende Versorgungskonzepte und Fachkräftemangel machen es notwendig, in der Pflege neue Wege zu gehen. Von Pflegekräften werden neue und zusätzliche Kompetenzen gefordert. Deshalb haben die RKH Kliniken seit 2019 ihren Pflegenden in Kooperation mit der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg (PMU) die akademische Qualifikation – was in fast allen industrialisierten Ländern bereits etabliert ist - angeboten. Den Pflegenden aller RKH Kliniken werden damit alle Möglichkeiten der zeitgemäßen akademischen Pflegequalifikation ermöglicht, vom Bachelorabschluss bis zu spezifischen und klinisch basierten Master- und Doktoratsstudiengängen. Die RKH Kliniken sind akademisches Lehrkrankenhaus des Instituts für Pflegewissenschaft und –praxis der Salzburger Universität und fördern damit gleichsam die Entwicklung von Pflegeforschung für die klinische Patientenversorgung. Die mit der Akademisierung einhergehende höhere Attraktivität des Pflegeberufs ist auch eine Chance, jungen Menschen neue berufliche Perspektiven zu bieten und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die RKH Kliniken zeigen damit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegedienst neue, visionäre Konzepte auf. Die deutsche Pflegeausbildung wird mit der Umsetzung des neuen Pflegeberufegesetzes an den Berufsfachschulen für Pflege seit 2020 eine europaweite Anerkennung erfahren. Die zusätzlichen Bachelor- und Masterabschlüsse sind darüber hinaus auch international anerkannter Standard in Pflegeberufen.

Die klinische Krankenversorgung wird zunehmend komplexer, höhere fachliche Anforderungen und eine hohe Veränderungsdynamik im Gesundheitswesen erfordern neue und zusätzliche Kompetenzen von Pflegefachkräften. Der Deutsche Wissenschaftsrat und zahlreiche internationale Publikationen fordern seit längerem eine mindestens 20 prozentige Akademisierungsquote in den Pflegeberufen, um den veränderten Anforderungen gerecht werden zu können. Die RKH stellt sich dieser Herausforderung und fand mit der PMU einen mit Pflegeentwicklung erfahrenen Hochschulpartner. Fokus der Kooperation ist, die Pflegenden für die anspruchsvolle Arbeit in der Patientenversorgung breiter zu qualifizieren und dafür, neben den an der PMU bereits bestehenden, geeignete Studiengänge und Trainings gemeinsam auszubauen. Der bisherigen Tendenz in der Pflegeakademisierung, sich mit einem Studium „vom Bett weg“ zu qualifizieren, soll durch praxisrelevante Studieninhalte und die bundesweit neue Struktur eines akademischen Lehrkrankenhauses Pflege entgegen gewirkt werden.