Pressemitteilung

Qualitätsvertrag zwischen AOK und RKH Orthopädischer Klinik Markgröningen sorgt für besonders hohe Standards bei Hüftimplantationen

Arthrose ist weit verbreitet - besonders an Knie und Hüfte

Pressemitteilung der AOK Baden-Württemberg vom 11.10.2022:

Schmerzen beim Loslaufen und bei Belastung, steife Gelenke am Morgen und Schwellungen - so kann sich Arthrose bemerkbar machen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommen dauerhafte Schmerzen im Gelenk, also auch nachts und bei Ruhe, sowie Bewegungseinschränkungen dazu. Laut einer Auswertung der AOK Ludwigsburg-Rems-Murr waren im Jahr 2021 im Landkreis Ludwigsburg rund 22.500 ihrer Versicherten wegen einer Arthrose in ärztlicher Behandlung. Dies entspricht einem Anteil von rund 12 Prozent. Im gleichen Zeitraum erhielten 819 AOK-Versicherte einen Gelenkersatz.

Besonders häufig findet sich Arthrose an Hüft- und Kniegelenken. Wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist, kann ein Gelenkersatz nötig werden. Damit Versicherte mit einer Hüftarthrose die bestmögliche Behandlung erhalten, hat die AOK Baden-Württemberg mit der Orthopädischen Klinik Markgröningen einen sogenannten Qualitätsvertrag für Hüftendoprothetik geschlossen. Versicherte der Gesundheitskasse profitieren so von besonders hohen Standards bei Hüftimplantationen. Prof. Dr. Bernd Fink, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Endoprothetik, Wechselendoprothetik und Rheumaorthopädie in der RKH Orthopädischen Klinik Markgröningen, und sein Team nehmen diese nach einem neuen Behandlungskonzept vor, das die AOK gemeinsam mit ihm und weiteren führenden Operateuren aus der ganzen Republik entwickelt hat. Krankenhäuser, die an einem Qualitätsvertrag teilnehmen, müssen strenge strukturelle Voraussetzungen erfüllen und ihre Behandlungs- und Ergebnisqualität kontinuierlich über das bereits bestehende Niveau steigern. Das bedeutet, dass die Klinik zu jeder Zeit im Bereich der Hüftendoprothetik auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand ist und eine hohe Expertise vorweisen kann. Dies gewährleistet eine ganzheitliche und ineinandergreifende Behandlung durch Facharzt, Klinik und Reha. Das enge Zusammenwirken optimiert die Versorgung der Betroffenen und erhöht die Patientensicherheit. „Zudem haben wir das Ziel, die Standards innerhalb der Regelversorgung stetig weiterzuentwickeln", erläutert Prof. Dr. Fink.

Zu den Voraussetzungen für Kliniken zählt auch der Nachweis über ausreichend hohe Fallzahlen. „Routine zahlt sich aus. Patienten, die in Kliniken mit weniger als 45 Hüftimplantationen im Jahr behandelt werden, haben laut einer AOK-Auswertung ein um über 30 Prozent erhöhtes Risiko für Komplikationen als jene, die in Kliniken mit mehr als 200 Fällen operiert werden", sagt Prof. Dr. Fink. „In unserer Klinik werden jährlich rund 1.000 solcher Operationen durchgeführt", so der Arzt weiter.

Bei einer Arthrose verändern sich die Gewebsstrukturen in den betroffenen Gelenken durch lang einwirkende Schädigungen, Abnutzung oder Verschleiß. Der Gelenkknorpel, eine elastische und schützende Schicht, der einen reibungslosen Bewegungsablauf ermöglicht, wird immer dünner. Dies führt zu Schmerzen und kann langfristig auch die Funktionsfähigkeit des Gelenks stark einschränken.

Es gibt eine ganze Reihe von Risikofaktoren, die zu einem Gelenkverschleiß beitragen können. Einige davon lassen sich nicht oder nur bedingt beeinflussen wie zum Beispiel genetische Veranlagung, Geschlecht, Alter oder anatomische Gegebenheiten wie zum Beispiel Fehlstellungen von Knie- oder Hüftgelenk. Jeder Einzelne kann jedoch auch selbst etwas dafür tun, dass eine Arthrose entweder gar nicht entsteht oder das Fortschreiten der Erkrankung hinausgezögert wird. Ein beeinflussbarer Risikofaktor ist Bewegungsmangel. Ausdauer-, Kraft- und Beweglichkeitstraining kräftigen die Muskulatur, entlasten die Gelenkstrukturen und versorgen den Gelenkknorpel mit Nährstoffen. Auch Übergewicht zählt zu den Risikofaktoren, da es zu einer stärkeren Belastung der Gelenke führt und zudem Entzündungen im Gelenk verstärkt. Durch eine Normalisierung des Körpergewichts kann einer Arthrose vorgebeugt werden und auch bei bereits bestehenden Beschwerden kann Abnehmen hilfreich sein.

Insbesondere in den frühen Stadien der Erkrankung ist es häufig möglich, Arthrose ohne Medikamente zu behandeln. Studien zeigen, dass regelmäßige Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen Schmerzen lindern und die Gelenkfunktion verbessern können. Gezieltes Training und gelenkschonende Bewegungsarten sind daher wichtiger Bestandteil der Behandlung. Ziel der Arthrose-Therapie ist es, den noch vorhandenen Knorpel zu erhalten. Dieser funktioniert ähnlich wie ein Schwamm: Wird das Gelenk belastet, gibt der Knorpel Schadstoffe in die Gelenkflüssigkeit ab. Bei Entlastung nimmt er Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit auf. Der Wechsel von Be- und Entlastung ist daher für den Erhalt des Knorpels wesentlich. Empfehlenswerte Sport- und Bewegungsarten, die diese Prozesse unterstützen, sind insbesondere Nordic Walking, Radfahren, Skilanglauf, Schwimmen, Aqua-Jogging und Wassergymnastik, Rudern, Aerobic, Ausdauertraining auf dem Cross-Trainer sowie Krafttraining im Fitnessstudio.

Wie eine Arthrose verläuft, lässt sich nicht sicher vorhersagen. Viele Menschen kommen trotz der Beschwerden so gut in ihrem Alltag zurecht, dass keine Operation und kein Gelenkersatz notwendig werden.

AOK Baden-Württemberg
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