Pressemitteilung

Oktopusse für das RKH Klinikum Ludwigsburg und den Verein Kinderchirurgie in Afrika

Die gehäkelten Oktopusse geben den Frühchen Halt und spenden den Kindern Freude

Foto: Oktopus für Frühchen Deutschland gemeinnützige UG - Fotografin: Victoria Kondysenko Bildunterschrift: Der ehrenamtlich tätige Verein hat bereits über 10.000 Oktis gehäkelt und gespendet.

Viele werdende Eltern haben Angst vor einer Fehl- oder Frühgeburt. Sie bangen und hoffen, dass sich das Kind gesund entwickelt und erst zum errechneten Geburtstermin meldet, um das Licht der Welt zu erblicken. Doch dies trifft leider nicht immer ein. Jedes Jahr kommen in Deutschland rund 60.000 Frühchen zur Welt, die in dafür spezialisierten Kliniken auf Frühchenstationen in Inkubatoren betreut werden müssen. Da bei ihnen der Greifreflex stark ausgeprägt ist, ziehen sie manchmal an den sie umgebenden Schläuchen und Kabeln. Dies versucht man dadurch zu verhindern, dass man ihnen zum Greifen und Festhalten einen gehäkelten, kuscheligen Oktopus in den Inkubator legt. Somit können sich die Kleinen an den Ärmchen des Oktopus festhalten, wenn die Eltern mal nicht in der Nähe sind. Aber auch bei größeren Kindern kann durch einen spielerischen Einsatz des Oktopus die Angst genommen und das gemeinsame Miteinander bei einer Therapie erleichtert werden.

Der Verein Oktopus für Frühchen Deutschland häkelt ehrenamtlich Oktopusse – liebevoll Oktis genannt – und spendet diese an Kliniken und Hilfsorganisationen. Die Neonatologie des Ludwigsburger Klinikums erhält regelmäßige Oktopus-Spenden für die Kinder. Die gehäkelten kleinen Oktis müssen natürlich strenge Sicherheitsvorschriften, beispielsweise in Bezug auf die Größe, das Material, die Länge der Ärmchen erfüllen, sodass Sie für die Frühchenstationen in den Krankenhäusern zugelassen sind. Alle Oktis werden auf die Sicherheitsvorschriften kontrolliert und so kommt es vor, dass immer ein paar der von den Ehrenamtlichen mit viel Mühe gehäkelten kleinen Freunde eben nicht den Vorschriften zum Einsatz auf einer Frühchenstation entsprechen. Über die Jahre haben sich viele dieser sogenannten „Senior-Oktis“ angesammelt und können in Europa nicht eingesetzt werden, aber dafür in anderen Kontinenten.

In diesem Zusammenhang entstand die Idee, die Senior-Oktis auch dem Verein Kinderchirurgie in Afrika zur Verfügung zu stellen, der das Allgemeinkrankenhaus in Bembéréké in Benin/Westafrika im Bereich der Kinderchirurgie unterstützt. So werden die beiden Kinderchirurgen im RKH Klinikum Ludwigsburg, Dr. Susanne Eberlein und Dr. Hartwig Sauter, bei ihrem nächsten Einsatz im Beméréké im November von 200 gespendeten Senior-Oktis begleitet. „Die süßen Oktopusse spenden den Kindern in Bembéréké viel Trost und bereiten ihnen große Freude, zumal sie oft gar keine oder nur sehr einfache Spielzeuge haben“, sagt Dr. Susanne Eberlein. Bei ihren Einsätzen zweimal im Jahr vor Ort in Bembéréké führen sie Operationen bei Kindern durch und helfen bei der Weiterentwicklung der Neugeborenen-Intensivstation. Im Moment beschäftigt sich der Verein mit der Planung zum Aufbau einer Solaranlage zur Sicherung einer lückenlosen Stromversorgung im OP des Allgemeinkrankenhauses.

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Infobox
Der Verein Kinderchirurgie in Afrika e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, die kinderchirurgische Versorgung in Afrika zu verbessern. Kinderchirurgen/innen und Interessierte bringen sich in den Projekten vor Ort ein und tragen dafür Sorge, dass die Spenden zu 100% für die Projekte eingesetzt werden. Die kinderchirurgische Versorgung wird durch Unterstützung von Projekten vor Ort verbessert, bei denen Kinder untersucht, operiert und behandelt werden.

Dabei werden die Mitarbeiter/innen in diesen Bereichen geschult und befähigt, die Behandlung zum Teil oder ganz selbständig durchzuführen. Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen wie Kurse und Praktika für lokales Personal oder die Verbesserung der Ausrüstung unterstützt.

Ein aktuelles Sonderprojekt ist der Aufbau einer Solaranlage, welche bei den häufig auftretenden Stromausfällen für eine lückenlose Stromversorgung im OP, der Neugeborenenstation und der Kinderstation sorgen soll. Gerade für kinderchirurgische Patienten ist eine stabile Stromversorgung, insbesondere während der Operationen, äußerst wichtig, um in allen Situationen ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen.

Spenden zur Finanzierung der Solaranlage – bitte mit dem Kennwort „Solar“ - sind herzlich willkommen.

Kinderchirurgie in Afrika e. V., gemeinnütziger Verein, Straifstr. 6, 70597 Stuttgart

IBAN: DE79 6005 0101 0405 2379 59 - BIC: SOLADEST600