Pressemitteilung

Die geriatrische Frührehabilitation am RKH Krankenhaus Mühlacker hat sich bewährt

Frühzeitige Mobilisierung betagter Patienten erhöht die Chance auf eine Rückkehr ins häusliche Umfeld

Ein multiprofessionelles Team kümmert sich um die frühzeitige Mobilisierung betagter Patienten und trägt so zu ihrer schnellstmöglichen Rückkehr ins gewohnte Umfeld bei.

Die Folgen eines Sturzes oder einer schweren Erkrankung führen bei betagten Patienten meist zu längeren Krankenhausaufenthalten, die bei den Betroffenen zu Verwirrtheitszuständen führen können und in der Regel auch die Angehörigen vor große Herausforderungen stellen können. Eine schnelle Wiedererlangung der ursprünglichen Mobilität, der Funktionalität, der kognitiven und emotionalen Stabilität und somit die Rückkehr in das gewohnte, häusliche Umfeld rückt dann häufig in weite Ferne. Das RKH Krankenhaus Mühlacker begegnet dem mit einer geriatrischen Frührehabilitation, dem wegweisenden Angebot eines speziell ausgebildeten, multiprofessionellen Teams, das älteren Patienten eine schnellere und bessere Genesung und damit eine Rückkehr in das gewohnte Umfeld bietet.

Sollte  am Ende der Akutmedizinischen Behandlung eine Entlassung nach Hause noch nicht möglich und eine reguläre geriatrische Rehabilitation notwendig sein, kann diese am Standort Mühlacker direkt im Anschluss, ohne Wartezeit erfolgen. Die geriatrische Versorgungsstruktur in den RKH Enzkreis-Kliniken – Akutgeriatrie im Krankenhaus und Geriatrische Rehabilitation unter der gemeinsamen Leitung des Ärztlichen Direktors Roman Dettmann - garantiert eine sektorenübergreifende Versorgung geriatrischer Patienten.

Die geriatrische Frührehabilitation richtet sich vor allem an Patienten, die insbesondere aufgrund von Schenkelhals- oder Beckenfrakturen, aber auch Herzerkrankungen, neurologischen Erkrankungen oder anderen schwerwiegenden Krankheiten akut im Krankenhaus behandelt werden müssen. Ziel ist es, die Patienten frühzeitig, schon während ihres Aufenthalts auf der Station zu mobilisieren, kognitiv und emotional zu stabilisieren, die funktionellen Fähigkeiten wieder herzustellen und die Diagnostik und Therapie an die Besonderheiten des alten Menschen anzupassen, um somit zu gewährleisten, dass sie schnellst- und bestmöglich in ihr häusliches Umfeld zurückkehren oder in eine geriatrische Rehabilitation übergeleitet werden können.

Das Programm erstreckt sich über 14 Tage und umfasst 20 Therapieeinheiten, die eine aktivierende Pflege, Physiotherapie mit Mobilisierung, Ergotherapie zur Stärkung der kognitiven Fähigkeiten, Logopädie bei Schluck- oder Sprachstörungen sowie psychologische Behandlung bei seelischen Problemen beinhalten. Die Behandlung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team, bestehend aus Geriatern, spezialisierten Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Sozialberatern, Psychologen und bei alterstraumatologischen Patienten auch unfallchirurgischen Ärzten. Es werden individuelle Diagnostik- und Therapiepläne erstellt. Eine große Rolle spielt der enge Austausch mit den Angehörigen.

Ein besonderes Augenmerk wird auf Delir-Prävention und auf eine adäquate Behandlung im Falle eines Delirs gelegt. Ein strukturierter Tagesablauf, spezielle Ausstattung der Zimmer, empathischer Umgang, Optimierung der medikamentösen Therapie und anderes stellen die Basis der Delir-Prävention und Behandlung dar. Die Zimmer auf Ebene 3 des RKH Krankenhauses Mühlacker zeichnen sich durch eine größere Fläche und mehrere Ausstattungsmerkmale aus: durch einen Bewegungsmelder geht das Licht in der Sanitärzone von alleine an und im Zimmer hängen zur besseren Orientierung eine Uhr und ein Kalender. Dr. Katja Pantouflas, Fachärztin für Innere Medizin mit Zusatzbezeichnung Geriatrie, leitet als zuständige geriatrisch-internistische Oberärztin den Bereich und führt tägliche Visiten durch. Seit dem Start im Juni 2023 wurden über 130 Patienten in diesem neuen Bereich erfolgreich behandelt. „Wir freuen uns über den großen Erfolg der geriatrischen Frührehabilitation in den ersten neun Monaten und setzen uns weiterhin mit Herzblut dafür ein, betagten Patienten eine erstklassige Versorgung anzubieten und eine schnelle Rückkehr ins gewohnte Umfeld zu ermöglichen“, so die Oberärztin.

Die geriatrische Frührehabilitation wird von den Krankenkassen durch eine gesonderte Pauschale vergütet, was eine längere Betreuungszeit und eine optimierte Therapie ermöglicht. Dem Start des neuen Bereichs ging eine Strukturprüfung mit anschließendem förmlichem Bescheid durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) voraus. Dr. Pantouflas freute sich über die erfolgreiche Prüfung im November 2023: „Unser Konzept in Mühlacker hat alle Anforderungen erfüllt, so dass wir die Prüfung erfolgreich bestanden haben. Dies war nur durch die vorbildliche Zusammenarbeit des gesamten, multiprofessionellen Teams möglich“.