Jedes Jahr erkranken rund 20.000 Menschen in Deutschland an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Eine frühzeitige Diagnose ist dabei sehr entscheidend, denn der Krebs an der Bauchspeicheldrüse – auch Pankreas genannt – ist eine sehr aggressive Krebserkrankung. Eine frühe Entdeckung, die Anwendung moderner Therapieansätze und die Expertise des Behandlungsteams erhöhen in entscheidendem Maße die Überlebenschance. Deshalb haben große Krebszentren bei der Behandlung von Krebserkrankungen an Bedeutung gewonnen, da hier Spezialisten unterschiedlicher medizinischer Fachbereiche ihr Know-how und Erfahrung durch eine hohe Zahl an Behandlungsfällen einbringen. Das Krebszentrum Nord-Württemberg im RKH Klinikum Ludwigsburg verfügt über ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Pankreaskrebszentrum. Zu der in diesem Krebszentrum angebotenen interdisziplinären Therapie gehören endoskopische und endosonographische Untersuchungen, teils robotergestützte Operationen, medikamentöse Behandlungen, Strahlentherapie, genetische Beratung und eine adäquate Nachsorge oder Palliativ-Versorgung.
Das Team des Krebszentrums Nord-Württemberg nahm am 10. Weltpankreaskrebstag am 16. November teil und machte auf diese Erkrankung und ihre typischen Anzeichen aufmerksam. „Bauchspeicheldrüsenkrebs ist leider sehr tückisch, da sich im Anfangsstadium meist keine offensichtlichen Nebenwirkungen zeigen oder bei ersten Symptomen andere Erkrankungen vermutet werden“, sagte Dr. Matthias Ulmer, Ärztlicher Leiter des Krebszentrums Nord-Württemberg am RKH Klinikum Ludwigsburg. Erste Hinweise auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse können chronische, dumpf und tief empfundene Schmerzen im Oberbauch, Rückenschmerzen, für die sich eigentlich keine Ursache finden lässt, anhaltende Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung, plötzlich auftretende Zuckerkrankheit/Diabetes, Gelbsucht, zunehmender Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit und vieles mehr sein, so der Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie. Deshalb solle der Patient sich nicht scheuen, seinen Hausarzt auf eine weitergehende Untersuchung bei einem Facharzt zu drängen.
Aus Anlass des Weltkrebstags wurden weltweit zahlreiche öffentliche Gebäude, so auch das RKH Klinikum Ludwigsburg, in Lila beleuchtet. Zudem fand eine Info-Veranstaltung der TEB e.V. Selbsthilfe (Tumore und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse) in der Musikhalle in Ludwigsburg statt. Über die Diagnostik und Behandlung hinaus bietet das Krebszentrum Nord-Württemberg im RKH Klinikum Ludwigsburg noch eine kostenfreie Beratung von Krebspatienten und ihren Angehörigen. Die ambulante Krebsberatungsstelle gibt zum einen Hilfestellung durch psychologische Beratung, bei der Ängste, Belastungen und Trauer im Vordergrund stehen. Zum anderen durch eine soziale Beratung, die bei beruflichen oder finanziellen Fragen, Behördengängen, Patientenverfügungen oder Vollmachten und der Vermittlung weiteren Unterstützungsangebote weiterhilft.