Pressemitteilung

25 Jahre Pflegeberatung bei den RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim

Umfassende Unterstützung und Beratung von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitenden

Im Rahmen der Feier zum 25-jährigen Jubiläum erfreute sich das Pflegeberaterteam an einer historischen Schlossführung mit der Kammerzofe der Königin.

Der stationäre Aufenthalt in der Klinik ist zu Ende. Aber wie geht es nun zu Hause weiter? An wen können sich Patienten und ihre Angehörigen wenden, um ihre Fragen, Sorgen und Nöte rund um die Themen Pflege und Versorgung zu klären? Wer unterstützt Mitarbeitende der RKH Gesundheit in ihrer Weiterentwicklung zu den Themen nationale Expertenstandards und Prozesssteuerung und wer kann den Ärzten und kooperierenden Berufsgruppen hochkompetente Auskunft zu speziellen, individuellen Fragestellungen bezüglich eines stationären Patienten geben? Dafür gibt es in den RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim seit mittlerweile 25 Jahren ein bis heute angewachsenes 30-köpfiges Team unterschiedlicher Spezialisten in und aus der Pflege. Information, Begleitung, Beratung, Schulung und direkte Anleitung aller am Gesundheitsprozess Beteiligten sind die Kernaufgaben des Pflegeberaterteams.

Am 28.10.2022 luden die Direktorin für Pflege- und Prozessmanagement, Silvia Hooks, und die Regionaldirektorin, Anne Matros, zu einer Jubiläumsfeier aktiver und ehemaliger Mitarbeitenden der Pflegeberatung ein, um diesen Anlass und die verlässliche Arbeit des gesamten Teams wertzuschätzen. Begonnen wurde mit einer Schlossführung und danach ging es zum gemütlichen Zusammensein mit persönlichem Austausch in die Cafeteria der Klinik. Auch die Gründerin und ehemalige Pflegedirektorin, Brigitte Pflieger, folgte der Einladung.

„Wir haben ein unverzichtbares hoch spezialisiertes Beraterteam das seines Gleichen sucht. Die enge Vernetzung zwischen den einzelnen Spezialisten ist der Schlüssel, um für die Patienten und Angehörigen individuelle Lösungen zu finden. Anders als viele andere Kliniken haben die jeweiligen Pflegeleitungen der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim immer an dem Grundprinzip der Spezialisierung in und für die Pflege festgehalten und über Jahre mit weiteren Experten ausgebaut", hielt Silvia Hooks fest. „Ich bin stolz auf das ungebrochene Engagement jedes einzelnen Teammitglieds und den stetigen Willen aller, die Patientenversorgung weiter zu verbessern“, ergänzte die Direktorin für Pflege- und Prozessmanagement. Optimiert werden soll die Vernetzung mit dem für 2023/2024 geplanten zentralen Beratungszentrum, das sich momentan im Umbau befindet.


Die Leistungen des Pflegeberaterteams in den RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim

Die Basale Stimulation, ein Konzept nach Professor Dr. Fröhlich, sieht vor, den Patient unter Beachtung seiner Selbstbestimmung, in seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden zu fördern, seine Ressourcen zu erhalten und Entwicklungsprozesse zu unterstützen. Patienten, die in ihren Fähigkeiten zur Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation eingeschränkt sind, können durch Basale Angebote angemessen unterstützt werden. Dazu zählen beispielsweise belebende oder beruhigende therapeutische Waschungen, Kreislauftraining sowie schmerzreduzierende und orientierungsfördernde Maßnahmen. „Wir unterstützen den Menschen bei seinem Streben nach Entwicklung und Unabhängigkeit und passen uns flexibel an jeden betroffenen Patienten an“, so Harry Wolpert, Praxisbegleiter für Basale Stimulation und Pflegeinstruktor Bobath BIKA.

Eng damit in Verbindung steht auch das LiN-Konzept, eine Lagerung in Neutralstellung, zu dem der erfahrene Pflegeberater Kurse gibt. Das Konzept der therapeutisch funktionellen Lagerung auf neurophysiologischer Basis hilft dabei, in ihrer Mobilität eingeschränkte Patienten richtig zu positionieren. Dabei wird beachtet, dass die Überdehnung und Verkürzung von Muskeln vermieden wird, Gelenke neutral liegen können, mit ausreichend Lagerungsmaterial stabilisiert wird, Hohlräume vermieden werden und die einzelnen Körperabschnitte entgegen der Einwirkung der Schwerkraft stabilisiert werden.

Das Bobath Konzept fördert den Patient von den kleinsten Bewegungen bis hin zur bestmöglichen Selbstständigkeit bereits während des Krankenhausaufenthaltes. Patienten, die zum Beispiel eine Hirnschädigung erlitten haben, werden hierbei im Rahmen der Frühmobilisierung gefördert oder durch therapeutisch aktivierende Hilfestellungen bei der Hygiene und anderen Alltagsaufgaben unterstützt.

In der Brückenpflege erhalten an Krebs erkrankte Patienten und deren Angehörige eine umfassende Beratung und Unterstützung, um den Patienten gut vorbereitet aus dem Krankenhaus in das  häusliche Umfeld zu entlassen. Das Konzept der Brückenpflege beinhaltet die organisatorisch unterstützende Beratung der Patienten und Angehörigen und macht ihnen Mut für alle weiteren Schritte. „Durch organisatorische und beratende Unterstützung noch vor der Entlassung aus der Klinik soll eine „Brücke“ in den häuslichen Bereich gebaut werden“, sagt Gerhard Krug, Leitung der Brückenpflege und Palliative Care Fachkraft.

Das Ernährungsmedizinische Team besteht aus qualifizierten Pflegeberaterinnen, die gemeinsam mit den Ärzten und Pflegekräften der verschiedenen Abteilungen an einer optimalen Ernährung von onkologischen Patienten, Patienten nach Darmresektion, Patienten mit einer Magensonde (PEG),  Patienten, die nur über eine Infusion ernährt werden können, sowie Patienten mit einem allgemein schlechten Ernährungszustand, arbeiten. Dabei werden u.a. der BMI und ein aufwendiges ernährungs-medizinisches Assessment erhoben und als Ausgangslage für die weitere Empfehlung genutzt. Ziel ist die Vermeidung einer Fehl- und Mangelernährung und die Erhaltung oder Verbesserung des Ernährungszustandes.

Die Arbeit der Diabetesberaterinnen fokussiert sich auf die Begleitung von Patienten mit Diabetes mellitus. Die Vermittlung von Kenntnissen zur Selbstkontrolle des Blutzuckers inklusive der Verabreichung von Insulin durch moderne Übertragungsmöglichkeiten sowie eine Beratung zur gesunden Ernährung, der körperlichen Bewegung und der notwendigen Hautpflege sind Bestandteil der engen persönlichen Kontakte. Bei Bedarf ist die Einbindung von Angehörigen und Spezialisten des Pflegeberatungsteams Standard.

Ein weiterer wichtiger Baustein innerhalb des Pflegeberatungsteams sind die Kinaesthetics Trainerinnen. Die Bewegungskompetenz eines Menschen spielt eine entscheidende Rolle für seine Gesundheitsentwicklung und Lebensgestaltung. Kinaesthetics hat die Absicht, Pflegebedürftige in ihrer Mobilität zu unterstützen und zu fördern, damit sie Alltagsaktivitäten möglichst selbstständig oder mit wenig Unterstützung bewältigen können. Was für vollständig bewegliche Menschen keine Schwierigkeiten darstellt, kann für in ihrer Bewegung eingeschränkte Menschen einen immensen Kraftakt bedeuten oder gar unmöglich werden. Im Rahmen des Entlassmanagments können Angehörige sich auf die Betreuung ihrer zu Pflegenden im häuslichen Bereich vorbereiten. Sie lernen in individuellen Schulungen, worauf sie bei der Bewegungsunterstützung achten und wie sie diese gezielt für ihre zu Pflegenden gestalten können. Diese Schulungen finden stationär oder/und im häuslichen Bereich statt.

Durch Krankheit und den damit verbundenen Krankenhausaufenthalt verändert sich für viele Patienten und ihre Angehörigen die Lebenssituation plötzlich, ob vorübergehend oder dauerhaft. Das Team der Sozial- und Fachberatung, in dem Sozialpädagogen/innen, Sozialarbeiter/innen sowie qualifizierte Pflegefachkräfte arbeiten, greift entstandene Problemsituationen von Patienten und ihren Angehörigen während des Krankenhausaufenthalts auf und entwickelt gemeinsam mit den Betroffenen Lösungsmöglichkeiten im persönlichen oder telefonischen Gespräch. Das Leistungsspektrum der Beratung und Unterstützung reicht von Fragen zur medizinischen Rehabilitation, Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung, Betreuungsverfahren bis hin zur Beantwortung von sozial- und schwerbehindertenrechtlichen Fragen.

Höchstqualifizierte und erfahrene Gesundheits- und Krankenpflegekräfte im Wund- und Stomamanagement stellen sicher, dass die Patienten mit Stoma, Inkontinenzleiden, Fisteln und sekundär-heilenden oder chronischen Wunden eine optimale und qualifizierte Versorgung erhalten können. Auch Empfehlungen an weiterbehandelnde Ärzte  und Einrichtungen gehören zum Aufgabenspektrum dieser Spezialisten.

Die Direktorin für Pflege- und Prozessmanagement sieht zuversichtlich in die Zukunft. „Die sich immer weiter entwickelnde Medizin und das politische Bestreben zur Ambulantisierung wird zur Folge haben, dass es auch immer mehr professionelle, hochspezialisierte Mitarbeitende in und aus der Pflege geben muss, um die Herausforderung von kürzeren Verweildauern und hochkomplexen Fragestellungen bezüglich einer individuellen Patientenversorgung stationär wie auch post-stationär, beantworten zu können. Wir in der Pflege sind bereit, diese zukünftigen Herausforderungen durch Qualifizierung und Akademisierung unserer Mitarbeitenden anzunehmen“.