Mit der Gründung des Zentrums für Frauengesundheit Nordwürttemberg setzen die RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim einen neuen Standard in der medizinischen Versorgung im Bereich der Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Ziel ist es, durch Spezialisierung und standortübergreifende Zusammenarbeit die Qualität der Behandlung zu steigern und ein langfristig attraktives Arbeitsumfeld für Fachkräfte zu schaffen.
Mit dem erklärten Ziel „Zwei Standorte – eine Mission“ bündeln die bisher unabhängig voneinander arbeitenden Frauenkliniken in Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen ihre Kompetenzen, um den steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Auch wenn der Fokus fortführend der fachumfassende Versorgungsauftrag für Patientinnen und Mitarbeiter bleibt, ist die neue Struktur auch eine Antwort auf die geplante Krankenhausreform und dem Ziel der zunehmenden Zentrenbildung.
Gebündelte Expertise und Spezialisierung
Das Zentrum vereint die Leistungen moderner Gynäkologie und Geburtshilfe auf zwei Standorte, wobei die Schwerpunkte klar definiert sind. Am RKH Klinikum Ludwigsburg fokussiert man sich gynäkologisch im Rahmen der zertifizierten Krebszentren auf die Behandlung von Brust- und Genitalkrebs sowie die Urogynäkologie auf der Basis des fachübergreifenden Beckenbodenzentrums mit den Kliniken der Urologie und Allgemein- und Viszeralchirurgie. Außerdem ist in Kooperation mit der Kinderklinik das Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level I), mit dem Schwerpunkt Risikoschwangerschaften, eine zentrale Säule des Ludwigsburger Standorts. Die operative Versorgung von Brustkrebspatientinnen wird in Ludwigsburg von Experten aus beiden Standorten gemeinsam angeboten.
Im RKH Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen werden neben dem Myomzentrum, dem Zentrum für integrative Medizin, die vaginale Beckenbodenchirurgie und die physiologische Geburtshilfe mit Hebammen geleitetem Kreißssaal sowie ambulante Operationen die Schwerpunkte bilden.
Diese Konzentration schafft nicht nur eine bessere Versorgungsqualität, sondern auch Effizienz: Operationen wie die Radiofrequenzablation mit dem hochmodernen Gerät Sonata bei Myomen erfolgen ausschließlich in Bietigheim, während alle gynäkologischen Krebsoperationen in Ludwigsburg durchgeführt werden. Beratung und Nachsorge bleiben an beiden Standorten möglich. Egal an welchem Klinikstandort eine Patientin das Zentrum für Frauengesundheit betritt, sie erhält an dem für sie vorgesehenen, spezialisierten Ort aus einer Hand eine individualisierte Therapie.
Starke Zusammenarbeit und Rotationsprinzip
Die Bündelung der Ressourcen geht mit einer engen Zusammenarbeit auch in Bezug auf das Fachpersonal zwischen den Standorten einher. Ärzte und Pflegekräfte rotieren zwischen den Kliniken, wodurch sowohl die Fachkompetenz als auch die Flexibilität des Personals gestärkt werden. Dies bietet Nachwuchsärzten eine fortführend fachumfassende Ausbildung und erleichtert die Bewältigung von Personalengpässen. Aufgrund der vielfältigen Spezialisierungsmöglichkeiten von der Risikogeburtshilfe, über die Onkologie bis hin zur ganzheitlichen Medizin setzt man auch im Sinne der Weiterbildung auf das gesamte Spektrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Die Position der OP-Koordinatorin sorgt für reibungslose Abläufe und die standortübergreifende Abstimmung bei der Behandlung der jeweiligen Patientin. „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass Patientinnen durch die Spezialisierung keine Einschränkungen erfahren, sondern von einer noch höheren Versorgungsqualität profitieren“, betont Anne Matros, Regionaldirektorin der RKH-Kliniken.
Wirtschaftlich und medizinisch gut aufgestellt
Mit jährlich bis zu 5.000 Geburten zählt das Zentrum für Frauengesundheit zu den drei größten Geburtshilfezentren Deutschlands. Durch die Spezialisierung und die häufigere Durchführung bestimmter Eingriffe werden die Expertise und die Qualität weiter ausgebaut, was auch langfristig die Attraktivität der Kliniken erhöht – sowohl für Patientinnen als auch für medizinisches Fachpersonal.
Die RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim sehen im Zentrum ein Modell für die Zukunft. „Wir wollen Veränderungen aktiv gestalten, bevor sie uns überrollen“, so Prof. Dr. Sebastian Berlit, Ärztlicher Direktor am Klinikum Ludwigsburg. Sein Kollege Dr. Jens-Paul Seldte aus Bietigheim ergänzt: „Unser Ziel ist es, Kompetenzen zu bündeln, um uns nicht gegenseitig Konkurrenz zu machen, sondern gemeinsam zu wachsen.“ Neben der medizinischen Qualität ist das Zentrum auch eine strategische Maßnahme, um den finanziellen und strukturellen Herausforderungen zu begegnen.
Das Zentrum für Frauengesundheit Nordwürttemberg ist nicht nur ein Signal für Innovation, Zusammenarbeit, und Wirtschaftlichkeit, sondern auch ein Versprechen an die Patientinnen: Für ihre Gesundheit setzt die RKH Gesundheit auf Spitzenmedizin, moderne Strukturen und ein starkes Miteinander.