
Die RKH Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal darf weiterhin den Titel „Babyfreundliches Krankenhaus“ führen. Das entsprechende Zertifikat wurde jetzt nach einem sehr erfolgreichen Rezertifizierungsaudit um weitere drei Jahre verlängert.
„Wir sind sehr erfreut und stolz über diese internationale Auszeichnung, mit der die besonderen Leistungen unserer Geburtshilfe bei der Betreuung von Mutter und Kind, die wir in den letzten Jahren immer mehr ausgebaut und verbessert haben, gewürdigt werden“, so die Ärztliche Direktorin der Frauenklinik Dr. Ute Felten. Die Bruchsaler Fürst-Stirum-Klinik ist eine von etwa zwanzig Kliniken in Baden-Württemberg, die als „Babyfreundliches Krankenhaus“ zertifiziert sind.
Geburtskliniken mit der Auszeichnung „Babyfreundliches Krankenhaus“ verwirklichen Kriterien, die auf internationalen Vorgaben von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Kinderhilfswerks UNICEF beruhen. Diese sind wissenschaftlich fundiert und ermöglichen eine effektive Förderung der Bindung zwischen Mutter und Kind, der kindlichen Entwicklung und des Stillens. Bundesweit sind es etwa 130 Geburts- und Kinderkliniken, die sich der WHO/UNICEFInitiative angeschlossen haben. Bereits im Jahr 2013 erhielt die geburtshilfliche Abteilung der RKH Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal als eine der damals noch wenigen Kliniken in Baden- Württemberg diese besondere Auszeichnung.
Die Initiative unterstützt die Nähe und das erste Kennenlernen zwischen Eltern und Kind von Anfang an. Eine Trennung wird vermieden und die Bindung durch Rooming-in und Bedding-in gestärkt. Auch nach Kaiserschnitt werden die Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt bei der Mutter gebondet. Zudem wird in der täglichen Arbeit Wert auf die Umsetzung der „Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen“ gelegt. Diese beinhalten unter anderem umfassende Information der Schwangeren und Mütter, Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie festgelegte Richtlinien zur Stillförderung, sofortiges Anlegen nach der Entbindung, 24 Stunden Rooming-In, keine Sauger und Flaschenfütterung bei gestillten Kindern. Das Konzept beinhaltet selbstverständlich auch, dass Mütter, die nicht stillen, ebenso respektiert und professionell versorgt werden.
Auch das Personal der geburtshilflichen Abteilung in Bruchsal ist umfassend geschult und verfügt über hervorragendes theoretisches und praktisches Wissen im Stillmanagement. Mit speziellem Informationsmaterial, das in einer umfangreichen aber übersichtlich und ansprechend gestalteten Mappe den Müttern überreicht wird, werden diese umfassend über die Bedeutung und die Praxis des Stillens informiert. Bei Informationsabenden, die regelmäßig jeden zweiten Donnerstag im Monat um 18 Uhr stattfinden, können werdende Eltern die Räumlichkeiten im G-Bau sowie das Team der Frauenklinik kennen lernen. Verschiedene Sprechstunden- und Untersuchungsangebote ermöglichen ebenso eine unkomplizierte Kontaktaufnahme zum geburtshilflichen Team bereits vor der Geburt. Das umfangreiche Kursangebot der Elternschule für werdende und frischgebackene Eltern rundet das Angebot ab und soll ebenso zu einem guten Start ins Leben beitragen.
Während des Zertifizierungsaudits, das der standardisierten und stichprobenartigen Prüfung aller Abläufe dient, konnten die Gutachterinnen vor Ort während der zahlreichen und ausführlichen Gespräche und den Beobachtungen bei den Begehungen feststellen, dass die Ansprüche der Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ in Bruchsal zutiefst mit Leben gefüllt sind. „Mit der Ärztlichen Direktorin Dr. Felten an der Spitze und mit Unterstützung durch die Pflegedirektion und das Qualitätsmanagement, gehen die Teams gemeinsam und gradlinig den Babyfreundlichen Weg“, lautet das erfreuliche Fazit aus dem Auditbericht.